Pflege bringt wirtschaftlichen Mehrwert

Das Thema Pflege ist aufgrund der älter werdenden Bevölkerung eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Eine Studie der Wirtschaftsuniversität zeigt nun: Pflege kostet nicht nur Geld, sie bringt im Gegenzug auch wirtschaftlichen Mehrwert.

In Niederöstereich kosten die Alten- und Pflegeheime 406 Millionen Euro pro Jahr. Laut Studie der WU ist das aber gut investiertes Geld. Zum einen werden Familien entlastet, zum anderen ist der Pflegebereich auch ein wesentlicher Konjunkturmotor in den Regionen, sagt Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP), „der Gesundheits- und der Pflegesektor tragen wesentlich dazu bei, um zum Beispiel auch krisenhafte Entwicklungen am Arbeitsmarkt zu kompensieren.“

Pflege verursacht also nicht nur Kosten, sie schafft auch einen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Mehrwert. „Ein Euro öffentliche Investition bringt einen gesellschaftlichen Nutzen von drei Euro“, erläutert Schwarz. Diesen positiven Effekt müsse man auch der Öffentlichkeit vermitteln, um die Furcht vor explodierenden Kosten zu nehmen, so die Landesrätin.

Sujet Hand auf Haltebügel

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Bedarf an Pflegebetten wird laufend erhoben

Derzeit gibt es in Niederösterreich 11.000 stationäre Pflegeplätze. Der Bedarf an Pflegebetten wird laufend erhoben. „Wir haben eine monatliche Auswertung der Wartelisten, wir schauen uns auf Bezirksebene genau an, wo es Probleme oder Druckpunkte geben könnte.“ Im Moment könne man innerhalb einer Woche ein Pflegebett zur Verfügung stellen, „das heißt, wir haben eigentlich keine Wartezeiten.“

Um die Finanzierbarkeit des Pflegesystems zu gewährleisten, müsse aber auch die ambulante Betreuung weiter gefördert werden. 85 Prozent der Menschen sagen laut Umfragen, sie möchten ihren Lebensabend so lange wie möglich zu Hause verbringen. Landesrätin Barbara Schwarz: „Das heißt, so lange wie möglich sorgen wir dafür, dass es ambulante Betreuungsformen gibt.“ Stationäre Betreuung sollte erst dann genutzt werden, wenn die anderen Möglichkeiten nicht mehr greifen, so Schwarz. In Niederösterreich wird die Hälfte des Landesbudgets für Gesundheit und Soziales verwendet - mehr dazu in 24 Stunden-Debatte über Landesbudget (noe.ORF.at; 19.6.2015).

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