Breitenfurt baut Containerdorf für Flüchtlinge

In Breitenfurt wird ein Containerdorf für 48 Flüchtlinge errichtet. 600 Interessierte nahmen am Dienstag an einer Informationsveranstaltung von Gemeinde, Land und Caritas teil. Die Zustimmung zum Projekt ist groß.

In der Mehrzweckhalle in Breitenfurt (Bezirk Mödling) war kein Platz mehr frei, so groß war das Interesse und der Wunsch nach Information der Bevölkerung. Das Containerdorf für 48 Flüchtlinge, davon werden 24 unbegleitete Minderjährige sein, stößt hier nicht auf Widerstand, sagt Bürgermeister Ernst Morgenbesser (ÖVP): „Die Marktgemeinde sieht es als solidarische und humanitäre Selbstverständlichkeit, in dieser besonderen Situation zu helfen. Die Gemeinde unterstützt das Projekt."

Flüchtlinge ziehen Mitte November ein

Claudia Graf von der Initiative „Wohn und Integrationsnetzwerk Breitenfurt“ ist von der Hilfsbereitschaft beeindruckt: „Im Moment haben sich bereits 40 Freiwillige gemeldet, die Unterstützung beim Deutschunterricht, bei der Freizeitgestaltung und bei der Begleitung bei Behördengängen anbieten.“ Die Diskussion verlief sehr sachlich. Seitens der Caritas wurde versichert, dass es für die Flüchtlinge eine Betreuung rund um die Uhr, Deutschkurse und Freizeitangebote geben wird. Die ersten Flüchtlinge sollen Mitte November in das kleine Containerdorf einziehen.

Gratis Internetanschluss und Willkommensfest

Einige Menschen aus der Bevölkerung äußerten Sorge, was die Sicherheit im Ort betrifft. Die Antwort der Polizei lautete, man werde natürlich auch auf die Flüchtlinge - wie auf alle anderen - ein Auge haben und zusätzliche Kontrollfahrten machen. Von niemandem im Saal kam aber Kritik daran, dass die 48 Flüchtlinge in Breitenfurt untergebracht werden sollen. Im Gegenteil, das Projekt wurde gutgeheißen: "Ich finde es großartig und ich bin froh darüber, dass auch Breitenfurt die Gelegenheit ergreift, um diesen Flüchtlingen zu helfen“, sagte etwa eine ältere Dame. Und ein Mann aus dem Ort sagte: "Ich finde es eigentlich sehr sehr gut. Ich glaube, es ist die einzige Möglichkeit, um rasch Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen und aus diesem Grund ist es nur zu begrüßen.“

Ein junges Mädchen findet die Aktion vorbildhaft: „Wir waren beim letzten Treffen 40 Leute, die gesagt haben, wir wollen das machen. Ich finde das großartig und auch ein Vorbild für alle anderen Gemeinden.“ Ein Unternehmer bot bei der Versammlung spontan an, das Containerdorf gratis mit Internetanschluss zu versorgen. Eine Dame aus dem Publikum schlug vor, ein Willkommensfest für die Flüchtlinge zu organisierten. Die Reaktion im Publikum: Kräftiger Applaus.

Links:

• Geplantes Containerdorf sorgt für Aufsehen (noe.ORF.at; 6.8.2015)
• Flüchtlinge: Engpass bei Containern (noe.ORF.at; 8.9.2015)