Internationale Schlepperbande in Haft

Die Polizei konnte eine internationale Bande ausforschen, die rund 1.800 Menschen illegal nach Österreich gebracht und dafür mehr als 500.000 Euro kassiert haben soll. Elf Verdächtige sind in Haft, sechs werden noch gesucht.

Gemeinsam mit Beamten aus den Bezirken Schwechat, Bruck/Leitha, Wien-Umgebung und dem Bundeskriminalamt konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel, die Mitglieder einer Schlepperorganisation ausforschen. Bei der Exekutive spricht man von einer internationalen Schlepperorganisation, unter den Festgenommenen sollen führende Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung sein.

Schlepper finanzierten sich Häuser

Die beiden führenden Mitglieder der kriminellen Vereinigung stehen in Verdacht, von Februar 2015 bis Mitte September 2015 für mindestens drei bis vier Schlepperfahrten pro Woche verantwortlich zu sein. Insgesamt an die 1.800 Menschen soll die Schlepperbande zwischen Februar und September 2015 illegal nach Österreich gebracht haben. Die Schlepperroute führte über die A4, die Ostautobahn, stets abgesichert mit einem Kontrollfahrzeug. Die beiden Haupttäter sollen mit dem erwirtschafteten Geld unter anderem Grundstücke und Häuser in Serbien gekauft haben.

„Schlepper nutzen das Leid und die Verzweiflung von Menschen aus. Wir haben es hier mit Verbrechern zu tun, die mit außerordentlicher Skrupellosigkeit und Brutalität vorgehen. Daher haben wir den Kampf gegen die Schlepper verstärkt und unsere Kontrollen verschärft. Unsere Maßnahmen greifen. Das zeigt der Ermittlungserfolg der Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Niederösterreich“, sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitne (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in Wien.

Die Einsatzkräfte konnten sechs Fahrzeuge sicherstellen, die für die Schleppungen verwendet worden waren. Die Fahrzeuge waren präpariert, die Sitze ausgebaut und die Scheiben verdunkelt. Bis zu 15 Menschen wurden pro Fahrt in Pkw, VANs und Kleintransporter gepfercht.

Links: