Nach Ausschluss: Naderer weist Vorwürfe zurück

Nachdem der niederösterreichische Landtagsklub des Team Stronach, die Liste Frank, am Donnerstag Walter Naderer wegen Falschaussagen ausgeschlossen hat, weist Naderer am Freitag die Vorwürfe zurück.

„Der Landtagsklub fühlt sich durch das Verhalten und durch Falschaussagen von Walter Naderer wiederholt und mit Vorsatz geschädigt“, teilte die Liste Frank am Donnerstag in einer Aussendung mit. Die Entscheidung erfolgte „einstimmig statuten- und gesetzeskonform“, heißt es.

Naderer hatte sich zuvor etwa zum Umgang mit Steuergeld im Team Stronach negativ geäußert und dabei Abgeordneten der Liste Frank unter anderem „Scheinanmeldungen“ von Dienstnehmern vorgeworfen. Naderer kritisierte außerdem, dass der Landtagsklub vor allem wegen der Klubförderung erhalten werde und, dass er kaum Einblick in die Gebarung habe. Der Landtagsklub habe nun eine rechtliche Prüfung beauftragt und wird „alle rechtlichen Möglichkeiten in Anspruch nehmen“, heißt es in der Aussendung am Donnerstag.

Naderer selbst hat vom Ausschluss bislang nur aus den Medien erfahren, wie er am Freitag gegenüber dem ORF Niederösterreich berichtete. Die Vorwürfe des klubschädigenden Verhaltens weist er zurück.

Walter Naderer

ORF

Naderer seit 2015 freier Abgeordneter

Die internen Querelen im ehemaligen Team Stronach sind damit um ein Kapitel reicher. Der ehemalige ÖVP-Politiker Naderer kandidierte 2013 bei der Landtagswahl für das Team Stronach und zog in das Landesparlament ein. Nach Differenzen trat Naderer jedoch noch im selben Jahr aus der Partei aus und schloss sich ebenso wie weitere ehemalige Partei-Mitglieder dem „Team Niederösterreich“ an - mehr dazu in TS: Landtagsklub spaltet sich ab (noe.ORF.at; 3.12.2013).

2015 kehrte Naderer auch dieser Gruppierung den Rücken und sitzt seitdem als freier Abgeordneter im Landtag - mehr dazu in Liste Frank: Weiter aufgesplittet (noe.ORF.at; 29.4.2015). Im selben Jahr sorgte auch der Rücktritt von Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger für Aufregung. Kaufmann-Bruckberger hatte ihr Mandat zurückgelegt nachdem sie in der Affäre um den Kauf von Seegrundstücken in Kärnten ins Visier der Justiz geraten war - mehr dazu in Kaufmann-Bruckberger legt auch Mandat zurück (noe.ORF.at; 19.4.2015).