Perfekte Bedingungen für Eisweinlese
In Kleinhadersdorf bei Poysdorf (Bezirk Mistelbach) trafen sich Weinbauer Friedrich Rieder und seine Helfer Samstagfrüh bei minus 16 Grad Celsius zur Eisweinlese. Seit fünf Jahren soll diese nicht mehr bei so niedrigen Temperaturen stattgefunden haben. Die Bedingungen für die Lese sind deshalb heuer so ideal wie schon lange nicht mehr. Das Zeitfenster für die Lese ist aber nur kurz.
ORF
In den frühen Morgenstunden hatten die Helfer in Kleinhadersdorf nur etwa zwei Stunden Zeit, um die wertvollen Riesling-Trauben zu lesen. Sobald die Sonne aufgeht, muss die Arbeit beendet sein, denn die Beeren müssen hart gefroren in die Presse kommen, erklärt Rieder: „Dann bleibt das Wasser in Form von Eiskristallen in der Presse. Und so kommt es zur Konzentration von Fruchtsäure und Zucker.“
Ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis
Das Risiko für die Weinbauern ist jedes Jahr hoch, denn die milden Winter der vergangenen Jahre machen die Eisweinherstellung oft zum Glücksspiel. Nachdem es immer seltener die richtige Kälte hat und diese von Jahr zu Jahr länger auf sich warten lässt, werden die Eisweine zunehmend teurer, prognostiziert Friedrich Rieder.
Heuer rechnet man aber mit einem guten Jahrgang. Das bestätigt auch Johann Schmuckenschlager, Präsident des österreichischen Weinbauverbandes. Bereits im Herbst habe die späte Reife für ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis gesorgt. Das mache den Eiswein heuer nicht allzu süß, sondern verleihe ihm ein interessantes Geschmacksbild, so Schmuckenschlager.
Links:
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