Muslimischer Gebetsraum für Häftlinge

Die Justizanstalt für Jugendliche in Gerasdorf (Bezirk Neunkirchen) soll einen muslimischen Gebetsraum bekommen. 50 Prozent der derzeit 87 Insassen seien Muslime, 40 Prozent Christen, so der Leiter der Haftanstalt, Thomas Binder.

Binder bestätigte damit einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“ (Freitag-Ausgabe). In der Haftanstalt Gerasdorf gebe es eine katholische Kirche, muslimische Insassen würden bisher einen Mehrzweckraum zum Beten nutzen, hieß es.

Fertigstellung im Frühjahr 2019

Die Einrichtung eines muslimischen Gebetsraumes im Zuge eines Ausbaus und einer Neugestaltung der Anstalt befindet sich laut Binder „in der Planungsphase“. Der Baubeginn ist für Anfang 2018 vorgesehen, für Frühjahr 2019 ist die Fertigstellung der ersten Phase der Arbeiten geplant. Im Rahmen des gesamten Bauvorhabens sollen unter anderem Hafträume erweitert und neu gestaltet sowie Werkstätten adaptiert werden.

Es bestehe eine gesetzliche Verpflichtung, Insassen die Teilnahme an Gottesdiensten und an religiösen Veranstaltungen zu ermöglichen, teilte eine Sprecherin des Justizministeriums mit. In vielen Gefängnissen gibt es bereits muslimische Gebetsräume. Laut Josef Schmoll, dem Sprecher der Generaldirektion für den Strafvollzug, sind diese Räume - abgesehen von den Gebetsteppichen - sehr kahl. In Gefängnissen ohne muslimischen Gebetsraum werde einfach ein anderer Raum zum Beten genutzt. In Niederösterreich betreuen 46 Seelsorger die 1.800 Gefängnisinsassen islamischen Glaubens.

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