Neuerlicher Privatkonkurs in Millionenhöhe

Ein ehemaliger Geschäftsmann und Besitzer eines Schlosses in Niederösterreich hat nach einer Insolvenz im Jahr 2010 neuerlich Privatkonkurs angemeldet. Seine Schulden belaufen sich nach eigenen Angaben auf mehr als 42 Millionen Euro.

Bereits im Oktober 2010 wurde laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV) über den 68-jährigen Pensionisten ein Konkursverfahren eröffnet. Knapp 75 Millionen Euro an Forderungen wurden damals seitens der Gläubiger angemeldet, etwa 54 Millionen Euro wurden schließlich seitens des Masseverwalters anerkannt.

Schulden sind wieder aufgelebt

Mindestens zehn Prozent davon - also mehr als fünf Millionen Euro - hätte der 68-Jährige zurückzahlen müssen, um sich nach der alten Insolvenzordnung entschulden zu können. Weil ihm das offenbar nicht gelang, lebten die Schulden wieder auf. Nach Angaben des Pensionisten belaufen sich diese auf 42,4 Millionen Euro.

Laut dem KSV bot der frühere Geschäftsmann, dessen Schuldenregulierungsverfahren beim Bezirksgericht Baden eröffnet wurde, den Gläubigern nun eine Zahlungsplanquote von 0,045 Prozent an. Nach derzeitigem Stand der Schulden wären das etwa 19.000 Euro. Für den Fall der Nichtannahme des Zahlungsplans habe der Schuldner die Einleitung eines Abschöpfungsverfahrens beantragt.

Novelle bringt Rechtsanspruch auf Entschuldung

Dem 68-Jährigen kommt laut KSV die mit 1. November 2017 in Kraft getretene Änderung der Insolvenzordnung zugute. Sollten die Gläubiger dem Angebot des Pensionisten nicht zustimmen, könnte sich der Mann trotzdem entschulden. Er müsste fünf Jahre lang am Existenzminium leben, danach wäre er aber gänzlich schuldenfrei. Das Bezirksgericht Baden hat die Prüfungstagsatzung laut KSV mit der Zahlungsplantagsatzung für 29. Mai 2018 anberaumt. Forderungen können bis 15. Mai angemeldet werden.

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