Experten überprüfen Vergiftungsfälle

Im Fall der 51-jährigen Pflegerin, die unter dem Verdacht steht, Männer aus Stratzdorf in Niederösterreich und Wien vergiftet zu haben, wird nun eine hochkarätige Runde von Experten die Obduktionen der beiden Leichname durchführen.

Tatverdächtige Polin

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Unter Tatverdacht steht eine Polin

Die Staatsanwaltschaft Krems bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Kurier“. Am Montag wurde bereits der erste Leichnam exhumiert - mehr dazu in Erste Männerleiche exhumiert. Die zweite Leiche soll am Mittwoch exhumiert und in die Gerichtsmedizin überstellt werden.

Blauensteiner-Gutachter wieder tätig

Immer wieder wird dieser Fall mit jenem der dreifachen Giftmörderin Elfriede Blauensteiner verglichen. Nun wird der Chemiker, der Blauensteiner damals überführt hat, aus der Pension geholt, um aufzuklären, ob die zwei Männer, die mit der Mordverdächtigen Kontakt hatten, tatsächlich an einer Vergiftung starben.

Außerdem setzt man bei den Untersuchungen auf den bekannten Gerichtsmediziner Christian Reiter, der nach 184 Jahren die Todesursache bei Beethoven herausfand, und auf den Dopingprüfer Günter Gmeiner. Die Untersuchungen finden sowohl in der Gerichtsmedizin in Wien als auch im Forschungszentrum Seibersdorf statt, wo derzeit eine Haarprobe untersucht wird.

Verteidiger: „Mandantin hat nie Arsen verabreicht“

Bei einer vorläufigen Untersuchung wurde ein um das 50-fache erhöhter Arsenwert bei einem der Toten festgestellt - mehr dazu in Frau soll Männer mit Arsen vergiftet haben.

Die Verdächtige beteuert aber weiterhin ihre Unschuld, sagte deren Anwalt Timo Gerersdorfer: „Es gibt viele Möglichkeiten, wie es zu einem erhöhten Arsenwert gekommen ist. Warum, kann ich jetzt nicht sagen, eines ist nur wichtig: Mein Mandantin sagt jedenfalls, sie hat nie ein Arsen verabreicht, ihr war dieses Mittel gänzlich unbekannt.“

Verteidiger Timo Gerersdorfer

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Verteidiger Timo Gerersdorfer erhofft sich durch die Obduktionen Gewissheit

Die Verdächtige befindet sich bis auf weiteres in der Justizanstalt in Krems in Untersuchungshaft. Erste Untersuchungsergebnisse werden in vier bis fünf Wochen erwartet, so die Staatsanwaltschaft Krems.