60 Brände, 400 Rettungseinsätze

Für die Einsatzkräfte ist die Silvesternacht unruhig verlaufen. Die Rettung verzeichnete mehr als 400 Einsätze, die Zahl der Verletzten durch Raketen ging allerdings zurück. Die Feuerwehr rückte zu 60 Bränden aus, darunter ungewöhnlich viele Autobrände.

Mit 60 Bränden war es zwar erneut eine intensive Einsatznacht für die Feuerwehren, dennoch gab es im Vergleich zum Vorjahr bis 3.00 Uhr um zwölf Einsätze weniger, zog das Landesfeuerwehrkommando Bilanz. 1.150 Feuerwehrkräfte standen im Einsatz. Durch fehlgeleitete Raketen sei Sachschaden entstanden.

Ungewöhnlich viele Autobrände

Gleich fünf Pkw wurden zum Jahreswechsel ein Raub der Flammen. Im Industriegebiet in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) brannte ein geparkter Kleinwagen völlig aus. Rund um das Auto wurden von der Feuerwehr mehrere Gaskartuschen entdeckt, die durch einen Feuerwerkskörper in Brand geraten sein dürften. Die Flammen hätten sodann auf den Pkw übergegriffen, wird vermutet.

In Himberg im Bezirk Wien-Umgebung stand das Erdgeschoß und der erste Stock eines Einfamilienhauses in Flammen. Zunächst gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass sich im oberen Stock noch zwei kleine Kinder befinden würden, was sich aber als falsch herausstellte. Die Hausbesitzer waren zum Zeitpunkt, als es zu dem Brand kam, mit ihren Kindern bei Nachbarn zu Gast. Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, ist noch nicht bekannt.

Ungewöhnlich viele Verkehrsunfälle

Sachschaden entstand auch an Hecken und Müllcontainern, die in Flammen aufgingen. Insgesamt fiel die Feuerbilanz aber positiver aus als im Vorjahr, nachdem tagsüber Wiesen und Wälder durch den Nieselregen ausreichend befeuchtet worden waren.

Auffällig hoch war auch der Anstieg von Verkehrsunfällen am Silvestertag. Insgesamt mussten die Feuerwehren 28 Mal ausrücken, um schwer beschädigte Fahrzeug von der Straße zu räumen. In drei Fällen war der Zusammenstoß so heftig, dass eingeklemmte schwer verletzte Insassen von den Einsatzkräften aus den Wracks geschnitten werden mussten - mehr dazu in Ein Schwerverletzter bei Verkehrsunfall.

Mehr als 400 Rettungseinsätze

Neben der Feuerwehr hatten auch die Rettungsorganisationen in Niederösterreich in der Silvesternacht alle Hände voll zu tun. Sie rückten ab 19.00 Uhr zu mehr als 400 Einsätzen aus, das sind 50 mehr im Vergleich zum Vorjahr. Allein in der Stunde nach Mitternacht wurden 44 Notfälle verzeichnet. Die Zahl der Verletzten ging zwar zurück, allerdings war ein Todesopfer zu beklagen, bilanzierte „Notruf NÖ“.

Nur zehn Einsätze betrafen Verletzungen durch Feuerwerkskörper, im Vorjahr waren es elf. Der schwerste Unfall ereignete sich mit einer zu spät detonierten Kugelbombe bereits kurz nach 18.00 Uhr in Deutsch Wagram (Bezirk Gänserndorf). Dabei wurde ein 54-Jähriger am Kopf und im Gesicht so schwer verletzt, dass er in der Folge trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen verstarb. Seine Lebensgefährtin und deren Sohn mussten den Vorfall mitansehen - mehr dazu in Mann von Kugelbombe getötet.

Weitere Verletzte durch Feuerwerkskörper

Verletzungen im Gesicht und am Kopf erlitt auch ein 33-Jähriger in Stollhofen (Bezirk St. Pölten) gegen 0.28 Uhr. Der Mann brannte auf einem Acker mehrere Feuerwerkskörper ab, die sich laut Landespolizeidirektion aber zu früh entzündet hatten. In Neupölla im Bezirk Zwettl wurde ein 24-Jähriger im Bereich der Augenhöhle verletzt. Er hatte mit einem 22-Jährigen abwechselnd Metallrohre mit Böller gefüllt. Einer davon entzündete sich sofort und verletzte beide Männer im Gesicht. Die Feuerwerkskörper stammten laut Polizei aus dem Ausland.

Die häufigsten der insgesamt 58 Notarzteinsätze - um 15 Prozent weniger gegenüber dem Jahreswechsel 2012/2013 - wurden wegen bewusstloser Patienten nach übermäßigem Alkoholkonsum und Stürzen mit Kopfverletzungen gemacht. Zudem gab es laut „Notruf NÖ“ auch heuer wieder Verkehrsunfälle mit insgesamt drei Verletzten. Der schwerste Unfall ereignete sich bereits kurz vor 18.00 Uhr in Kemmelbach (Bezirk Melk). Ein 80-Jähriger kam mit seinem Mopedlenker zu Sturz und wurde dabei schwer verletzt.

Unfallauto Neujahrstag Baden

APA/Stefan Schneider/FF Baden

Am Neujahrstag krachte in der Früh ein Lenker mit seinem Fahrzeug gegen eine Hausfassade.

Auto kracht in Baden gegen Haus

Am Neujahrstag kam es in der Früh zu einem spektakulären Unfall. Ein Autofahrer krachte gegen 6.15 Uhr mit seinem Pkw gegen ein Haus. Der Lenker hatte am Josefsplatz im Bereich eines Fußgängerübergangs die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Das Auto durchbrach in der Folge einen Grünstreifen und schlitterte gegen die Außenfassade eines Wohnhauses, berichtete die Feuerwehr der Stadt Baden in einer Aussendung. Der beschädigte Pkw wurde mittels Kran geborgen.

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