FM4 Frequency feiert Jubiläum in St. Pölten
Grace Jones oder Radiohead sind Frequency-Besuchern der ersten Stunde mit Sicherheit in Erinnerung geblieben. Die britische Pop-Formation Radiohead absolvierte bei der Premiere des Festivals in St. Pölten überhaupt in allerersten Auftritt in Österreich. Traisen statt Salzburgring kam offenbar an. 120.000 Besucher kamen gleich im ersten Jahr in die Landeshauptstadt. Veranstalter Harry Jenner konnte eine „extrem positive“ Bilanz ziehen.
Andreas Pessenlehner
Die Anrainer des Festivals sahen das allerdings nicht alle so. Liegen gebliebener Müll sorgte im ersten Jahr für massive Proteste. Die Zukunft des Festivals schien zunächst gefährdet, doch es wurde nachgebessert. Stadt und Veranstalter einigten sich auf ein 25-Punkte-Programm. Dank Maßnahmen wie etwa einem Glasverbot oder einem Anrainertelefon durfte das Festival bleiben. Nicht zuletzt befürchtete die Stadt bereits nach der Premiere einen Imageverlust, sollte das Festival nicht mehr stattfinden.
St. Pölten profitierte vom meist ruhigem Festival
Mittlerweile sind wohl die meisten vom Wirtschafts- und Werbewert des Festivals überzeugt. Eine Erhebung aus dem Jahr 2016 zeigte, dass jeder Besucher durchschnittlich 620 Euro in der Landeshauptstadt lässt - mehr dazu in Frequency: Festival in Millionenhöhe (noe.ORF.at; 18.8.2016).
Herbert P. Oczeret
Und auch wenn das Festival Jahr für Jahr ein Großaufgebot an Einsatzkräften fordert, so wurde doch stets eine positive Bilanz gezogen. Die meisten Einsätze des Roten Kreuzes beschränkten sich in den letzten Jahren auf Schnitt- und Schürfwunden, Kreislaufbeschwerden oder Insektenstiche. Die Polizei musste vor allem wegen Diebstählen ausrücken. 2013 sorgte etwa eine Zeltschlitzerbande, auf der Konto etwa 100 Diebstähle gingen, für Aufregung - Frequency: Zeltschlitzer festgenommen (noe.ORF.at; 18.8.2013).
Musikalisch vielseitig bei viel Sonnenschein
Musikalisch präsentierte sich das Festival in den vergangenen 10 Jahren extrem vielseitig: Muse, Tocotronic, die Toten Hosen, Seeed, The Kills, Placebo, die ihren Auftritt 2012 nach nur einem Song abbrechen mussten, Sportfreunde Stiller, The Cure oder Linkin Park sind nur ein paar der etwa 100 Künstler, die jedes Jahr gezählt wurden - meist übrigens bei sommerlichem Wetter. Der Wettergott meinte es meist gut mit den Musikfans.
Gerade in den vergangenen Jahren waren unter den Headliners auch so manche heimischen Acts: Bilderbuch, Parov Stelar oder Wanda zum Beispiel. Heuer dürfen sich die Besucher unter anderem auf die Gorillaz, Macklemore, Kygo oder die Imagine Dragons freuen - mehr dazu in FM4 Frequency: Von Comic-Pop bis Indie-Rock (noe.ORF.at; 13.8.2018).
Herbert P. Oczeret
Das Jubiläumsfestival könnte auch ein Rekordfestival werden, denn so früh wie heuer war das FM4 Frequency überhaupt noch nie ausverkauft - mehr dazu in Riesiger Ansturm auf Frequency-Tickets (noe.ORF.at; 17.7.2018). Der Veranstalter rechnet mit etwa 200.000 Besuchern bis Sonntag. Das wären um 60.000 mehr als im Vorjahr - das Frequency dauert allerdings auch einen Tag länger. Ob es auch einen neuen Besucherrekord gibt, wird sich allerdings erst zeigen. 2014 waren es nämlich schon einmal 200.000 Musikbegeisterte, die nach St. Pölten kamen.
Katharina Sunk, noe.ORF.at