Frequency: Zeltschlitzer festgenommen

Beim FM4 Frequency Festival in St. Pölten hat die Polizei am Samstag sechs Jugendliche wegen Diebstahls verhaftet. Generell lagen die Vorkommnisse aber im Rahmen des Üblichen. Die Einsatzkräfte ziehen eine durchwegs positive Bilanz.

Mit 140.000 Besucherinnen und Besuchern an drei Tagen ging das größte Musikfestival Niederösterreichs in der Nacht auf Sonntag zu Ende. Das Festival lief bei schönem Sommerwetter ab: gute Stimmung, Vorkommnisse im Rahmen des Üblichen bei Veranstaltungen dieser Dimension, war der Tenor der Einsatzorganisationen in einem Resümee am Sonntag.

400 ÖAMTC-Einsätze: Leere Batterien, kaputte Reifen

„Traditionell“ alle Hände voll zu tun hatten die Pannenfahrer am Abreisetag, wenn so mancher Festivalbesucher nach Tagen des Campierens feststellen musste, dass das Auto nicht funktioniert: Die Palette reicht dabei von leeren Kfz-Batterien über gerissene Wasserschläuche und kaputten Reifen etwa durch Scherben bis zu verlorenen Pkw-Schlüsseln. Laut ÖAMTC gab es insgesamt an die 400 Einsätze.

Am Sonntagvormittag leerte sich der Campingplatz, während sich das Verkehrsaufkommen an der Autobahnauffahrt erhöhte. Die Exekutive führte wie jedes Jahr an den Stadtausfahrten Alkohol- und Drogenkontrollen durch. Bewährt hat sich laut Oberst Franz Bäuchler vom Stadtpolizeikommando einmal mehr das Angebot freiwilliger Alkoholtests, das rund 400 Abreisende in Anspruch nahmen.

Polizei forschte Zeltschlitzer-Bande aus

Der Polizei ist es gelungen, eine „Zeltschlitzer“-Bande auszuforschen, die aus den Zelten der Besucher diverse Habseligkeiten und Getränke stahl. Vier Burschen und zwei Mädchen im Alter von 18 bis 21 Jahre sind festgenommen worden, sagte Bäuchler. Sie sollen derart auch bei anderen Events wie etwa dem „Beatpatrol“ oder dem Beach-Volleyball-Turnier in Kärnten aktiv gewesen sein und es vor allem auf Handys, Laptops und Brieftaschen abgesehen haben. Die Polizei hatte während der Großveranstaltung immer wieder vor so genannten Zeltschlitzer-Banden gewarnt - mehr dazu in FM4 Frequency: Polizei warnt vor Zeltschlitzern.

In der Nacht auf Freitag wurde eine 30-jährige Oberösterreicherin Opfer einer Vergewaltigung. Der Verdächtige konnte ausgeforscht werden und zeigte sich geständig, sagte Franz Bäuchler vom Stadtpolizeikommando St. Pölten - mehr dazu in FM4 Frequency: Frau vergewaltigt.

Rotes Kreuz: Keine schweren Verletzungen

Das Rote Kreuz zählte an den drei Festival-Tagen insgesamt 2855 Einsätze - das sind etwas mehr als im Vorjahr. Rund 150 Patienten mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Wirklich schwere Verletzungen waren laut Wolfgang Brückler vom Roten Kreuz nicht dabei. Behandelt wurden vorwiegend Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen und Insektenstiche.

Das Rote Kreuz stand mit insgesamt 450 Leuten im Einsatz. Zu Spitzenzeiten während der Musikevents taten 120 Sanitäter und drei Notärzte Dienst. „Wir sind hier schon eine große Familie“, verwies Brückler auf das engagierte eingespielte Team, das sich aus Rotkreuzhelfern auch der Landesverbände von Oberösterreich, Wien, Kärnten und der Steiermark zusammensetzt. Am Sonntagvormittag lief der Abbau der Stützpunkte am Areal an.

Nur vereinzelt Beschwerden von Anrainern

Aus Sicht der Stadtgemeinde gab es nur vereinzelt Anrainerbeschwerden, u.a. wegen nicht erlaubten Parkens - „viel weniger als früher“, hieß es. Das zeige, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Anrainer gegriffen hätten.

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