Tierpark Buchenberg: Stadtgemeinde steigt aus

Die Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs hat ab 1. Februar nichts mehr mit der Leitung des Tier- und Erlebnisparks Buchenberg zu tun. Der Park wird nun ohne finanzielle Unterstützung der Stadtgemeinde weitergeführt.

Dieser Entscheidung war ein monatelanger Streit zwischen der Stadtgemeinde und dem Tierparkbetreiber Andreas Plachy vorangegangen. Bisher hatte Plachy den Park als Gemeindebediensteter betrieben. Die Gemeinde hatte für den Park Subventionen bereitgestellt, woraus auch der Lohn von Andreas Plachy bezahlt wurde. Doch ab Februar ist das nun anders: Das Dienstverhältnis zwischen Plachy und der Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs wird mit Ende des Monats einvernehmlich gelöst, teilte die Stadgemeinde in einer Aussendung mit. Plachy wird den Tier- und Erlebnispark ohne finanzielle Unterstützung der Stadtgemeinde weiterführen.

Streit begann mit entlaufenen Luchsen

Die Differenzen zwischen Plachy und der Stadtgemeinde begannen vergangenen Sommer. Zwei Luchse waren aus dem Tierpark entlaufen, dieser Vorfall hatte laut Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP) „das Fass zum Überlaufen gebracht“. Die Stadtgemeinde kündigte daher Anfang November erstmal an, die Subventionen für den Park streichen zu wollen - mehr dazu in Subventions-Aus „bedeutet Ende des Tierparks“ (noe.ORF.at; 6.11.2018). Das bedeutete auch, dass die Stadtgemeinde während der Wintermonate keine weitere Haftung für die Ausgaben für den Tierpark übernehmen würde.

Luchsjunge Haag Tierpark eingefangen

Herbert Stoschek

Im Sommer waren zwei Luchse aus dem Tierpark Buchenberg entlaufen

Neben dem Vorfall rund um die entlaufenen Luchse kritiserte Bürgermeister Krammer auch die Lebendfütterung der Wölfe, zudem sei Plachy „einer Nebenbeschäftigung nachgegangen“, die den Vereinbarungen wiedersprochen hätten. Andreas Plachy meinte dazu gegenüber noe.ORF.at, er betreibe „seit 15 Jahren eine Bildungsfirma, das weiß man bei der Stadgemeinde aber auch“. Zudem hatten er und Vertreter der Stadtgemeinde andere Vorstellungen davon, in welche Richtung sich der Park entwickeln soll. „Leider haben wir dazu kein gemeinsames Bild gefunden“, sagte Bürgermeister Werner Krammer.

Bogenparcour, Tier- und Kletterpark bleiben erhalten

Plachy betonte, dass sowohl der Tiergarten als auch der Kletterpark und der Bogenparcour weitergeführt werden. Bis zum Saisonstart Mitte März soll der Park aus Spenden finanziert werden, dazu wurde auch eine Crowdunding-Kampagne gestartet - mehr dazu in Tierpark: Mit der „Crowd“ finanziell überwintern (noe.ORF.at; 15.11.2018). Dabei wurden laut Plachy bisher mehr als 40.000 Euro gesammelt. „Mit diesen Spenden können wir schon 210 von 300 Tieren überwintern“, sagte Plachy. Insgesamt werden 60.000 Euro benötigt.