Länder sollen im Tourismus enger kooperieren

Der Tourismus macht in Österreich 16 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Die Bundesländer wollen künftig noch stärker kooperieren. Das wurde bei einer Tagung der Tourismus-Referenten in Wr. Neustadt beschlossen.

Um auch international besser vergleichbar zu sein, sollen die touristischen Angebote und Systeme mehr als bisher angeglichen werden. So kündigte die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) an, gemeinsam mit den Ländern ein einheitliches Registrierungssystem für Online-Zimmervermieter zu erarbeiten und umzusetzen. Die Forcierung fairer Regularien für gewerbliche und private Zimmervermieter im digitalen Bereich, also für Airbnb und andere Online-Plattformen, sei ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des Treffens gewesen, betonte Köstinger.

Tagung

ORF

Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (l.) und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (r.)

Auch alle privaten Online-Vermieter registrieren

Die Lösung, die nun ins Auge gefasst wurde, sei „ein großer Fortschritt in der Umsetzung gleicher und fairer Rahmenbedingungen in der Zimmervermietung“. Eine Arbeitsgruppe soll „eine einheitliche Umsetzung erarbeiten und gewährleisten“. Registriert werden sollen alle, also sowohl die Online-Plattformen als auch die klassischen Zimmervermieter. Auch sollen die Schwerpunkte anders gesetzt werden als früher.

„Nächtigungszahlen allein sagen viel zu wenig über tatsächlichen Erfolg aus“, betonte die niederösterreichische Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). Es gehe um die gesamte Wertschöpfung, die der Tourismus der Region bringe. Köstinger wiederrum verwies auf die Nachhaltigkeit, die im Fremdenverkehr mehr als bisher eine Rolle spielen solle. „In Zukunft steht nicht der Gast allein im Zentrum der Tourismuspolitik, sondern es muss auch auf die Bedürfnisse der Unternehmer, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der gesamten Region und auch der Umwelt Rücksicht genommen werden“, betonte Köstinger.

Düngemittelproduzent Robert Karner investierte vor Jahren in Mitterbach. Jetzt findet er keine Mitarbeiter für seine Herbergen.

ORF

Gerade im Tourismus wird Personal dringend gesucht

Fachkräftemangel weiterhin sehr problematisch

Drei Themen, die bundesweit vereinheitlicht werden sollen und die im Besonderen in Niederösterreich schon jetzt forciert werden, sind die Kulinarik, das Radfahren und die Digitalisierung in der Gastronomie. Dafür werden Tourismus-Coaches eingesetzt, die die Betriebe beraten, berichtet Petra Bohuslav. Ein immer vakantes Thema, das in der Runde für Diskussionen gesorgt hat, ist der Fachkräftemangel. Auch hier erhofft man sich aus der Zusammenarbeit der Länder einiges. Man werde sich ansehen, welche Länder welche Lösungen gefunden hätten und versuchen, ein Konzept zu erarbeiten, kündigte Bohuslav an.

Nicht zuletzt sollen die klassischen Landgasthäuser gestärkt werden, denn diese Basisinfrastruktur sei in vielen Regionen vom Aussterben bedroht, betonte Köstinger. Sie sprach von einem Paket für Landgasthäuser, das am 1. Juli in Kraft treten soll und vor allem Beratung aber auch Förderung für Investitionen beinhaltet. Damit solle den Gastronomen die Entscheidung erleichtert werden, im Zweifelsfall doch weiterzumachen.

Link: