Fall Wastl: U-Haft für Verdächtigen

Im Fall der seit mehr als zehn Jahren vermissten Heidrun Wastl ist nun die U-Haft über den 41-jährigen Verdächtigen verhängt worden. Weil seine Aussagen zum Unfallort widersprüchlich sind, wird nun auch die Suchstrategie geändert.

Die Untersuchungshaft für den unter Mordverdacht stehenden 41-jährigen Tischler ist am späten Donnerstagabend verhängt worden. Das hat Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, auf Anfrage bestätigt.

Es bestehe nicht nur aus Sicht der Anklagebehörde, sondern auch aus jener des Landesgerichts „dringender Tatverdacht“, sagte er. Aufgrund der Beweislage hatte die Wiener Neustädter Anklagebehörde bereits am Donnerstagvormittag den Antrag dazu gestellt - mehr dazu in Fall Wastl: Antrag auf U-Haft gestellt

Nach zwei Wochen erste Haftprüfung

Der Beschuldigte muss zunächst für zwei Wochen hinter Gitter, dann steht die erste Haftprüfung an. Der Mann bestreitet bisher, für den Tod der damals 37-Jährigen verantwortlich zu sein.

Die Frau, deren Leiche noch nicht gefunden wurde, sei bei einem Waldspaziergang in der Buckligen Welt gestürzt und mit dem Kopf auf einem Stein aufgekommen. In Panik habe er die Sterbende zurückgelassen und sei davongelaufen, so seine Erklärung - mehr dazu in Fall Wastl: Verdächtiger sagte aus

Widersprüche bei Unfallort

Die Kriminalisten bezweifeln die Version des Verdächtigen jedoch. Vor allem was den angeblichen Unfallort betrifft verwickelt sich der Verdächtige laut den Ermittlern immer wieder in Widersprüche - daher soll jetzt bei der Suche nach den sterblichen Überresten von Heidrun Wastl die Strategie geändert werden.

Polizei mit Hunden bei Suche im Wald

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Das große Suchgebiet wird nun in Sektoren unterteilt

Gebiet wird in Sektoren eingeteilt

Das Gebiet, in dem der 41-Jährige Tischler mit der Kingergartenhleferin angeblich spazieren gegangen ist, ist etwa 50 Hektar groß - das entspricht etwa 100 Fußballfeldern. Eine Spezialgruppe wird das Gebiet nun in Sektoren unterteilen und in diesen wird dann gezielt gesucht.

„Wir haben unter anderem die Analysegruppe des Bundeskriminalamtes im Einsatz. Die erstellt und Pläne und Sektorierungen des zu durchsuchenden Geländes“, sagt Mario Hejl, Bundeskriminalamt.

Suchhund der Polizei

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Bei der Suche kommen spezielle Leichenspürhunden zum Einsatz

Schwierige Suche durch Verwitterung

Mindestens 20 cm Humus soll sich in den letzten 11 Jahren dort neu gebildet haben, durch Widltiere könnten eventuelle Beweise vernichtet worden sein, dazu kommt die Verwitterung - entsprechend schwierig gestaltet sich die Suche.

Der Einsatz von speziell ausgebildeten Leichenspürhunden soll bereits wieder in den nächsten Tagen stattfinden. Denn es sei sehr wichtig, noch mehr Beweise zu sammeln. „Wir haben natürlich die Aussagen des Beschuldigten, wir haben auch Sachbeweise. Und die Suche nach den sterblichen Überresten des Opfers ist für die Verwandten und Bekannten, um hier Gewissheit zu erlangen, und für uns natürlich sehr wichtig“, sagt Hejl vom BKA.