Konrad: „Europa braucht Wirtschaftsunion“

Am Sonntag wird der Rückzug von Christian Konrad aus der operativen Spitze bei Raiffeisen abgeschlossen sein. Walter Rothensteiner folgt ihm als Generalanwalt. „Europa braucht eine Wirtschaftsunion“, sagt Konrad zur aktuellen politischen Lage.

Bei der Generalversammlung des Raiffeisen-Verbandes am Montag wurde der gebürtige Sankt Pöltener Walter Rothensteiner zum Generalanwalt bestellt. Ab Sonntag ist der 59-Jährige dann offiziell im Amt und folgt Christian Konrad - mehr dazu in Übergabe: Neue Spitze bei Raiffeisen (noe.ORF.at; 25.6.2012).

Konrad fordert rasche Entscheidungen

Der Rückzug von Christian Konrad aus der operativen Konzernspitze ist am Sonntag abgeschlossen. Im Mai hatte Konrad ja bereits das Amt des Obmanns der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien an Erwin Hameseder übergeben - Machtwechsel bei Raiffeisen vollzogen.

Konrad wird zwar weiterhin einige Aufsichtsratsmandate wahrnehmen, sich aber sonst mehr der Jagd widmen, wie er sagt. Er nennt das wörtlich „im bäuerlichen Sinne in die Ausnahm gehen“. Das er aber zu finanzpolitischen Themen durchaus noch etwas zu sagen hat, das hat er im Gespräch mit Christiane Teschl bewiesen. Er wünscht sich Politiker wie Helmut Kohl zurück, will sich ein Europa ohne Euro nicht vorstellen und fordert deswegen rasche Entscheidungen.

„Euro ist ein wesentlicher Faktor in der EU“

Konrad kann sich eine Zukunft ohne den Euro nicht vorstellen. „Ich bin davon überzeugt, dass der Euro ein ganz wesentlicher Faktor der Europäischen Union ist. Ich glaube, dass Europa jetzt schlecht aufgestellt ist, so wie die jetzige Organisation ausschaut, und dass es zu einer Wirtschaftsunion kommen muss.“

„Ich bin fest davon überzeugt Europa kann so, wie es jetzt aufgestellt ist, kann nicht funktionieren auf die Dauer. Es muss eine demokratisch, legitimierte straffere Führung geben. Das Stichwort heißt Wirtschaftsunion und nicht nur Währungsunion. Da ist die Bankenunion eine der Folgen davon und eine Transaktionssteuer auch“, sagt Konrad.

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Auszüge aus dem Interview mit Christian Konrad sehen Sie in „NÖ-heute“, das ganze Interview nur hier auf noe.ORF.at.