SPÖ baut Vorsprung in Krems weiter aus
Bei der Gemeinderatswahl 2012 beendete die SPÖ den seit mehr als 50 Jahren bestehenden Daueranspruch der ÖVP auf den Bürgermeistersessel. Bürgermeisterin Inge Rinke (ÖVP) trat noch am Wahlabend vor fünf Jahren zurück. Reinhard Resch (SPÖ) ist seitdem Kremser Bürgermeister. Er wird das auch bleiben und gewann am Wahlsonntag deutlich an Stimmen hinzu.
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SPÖ gewinnt drei Mandate, ÖVP verliert vier
In Krems wurden zwei Wahlen geschlagen, die Bürgerinnen und Bürger konnten zwei Mal zur Urne schreiten, neben der Nationalratswahl auch zur Gemeinderatswahl. Diese Situation war vor allem für die Wahlbehörden und Wahlkommissionen herausfordernd, denn es mussten zwei Wahlen ausgezählt werden. Bis 17.00 Uhr waren die Wahllokale geöffnet, aber die Auszählung dauerte etwa drei Stunden, um 20.30 Uhr wurde das Endergebnis verkündet. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,07 Prozent.
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Die SPÖ konnte deutlich dazugewinnen und kommt auf 46,09 Prozent der Stimmen. Damit gewannen die Sozialdemokraten unter Bürgermeister Resch drei Mandate dazu und kommen künftig auf 19 Mandate im Gemeinderat. Damit schrammt die SPÖ auch nur knapp an einer absoluten Mehrheit vorbei. „Da geht es nicht um die ganz großen Themen und Auseinandersetzungen, sondern darum, was dem Menschen nützt", so begründete Resch entgegen dem Bundesergebnis der SPÖ seinen Wahlerfolg. Auch der niederösterreichische SPÖ-Chef, Franz Schnabl, kam am Sonntagabend ins Rathaus, um Resch zu gratulieren.
Die ÖVP erreicht laut dem vorläufigen Endergebnis 26,65 Prozent der Stimmen und verlor damit doch deutlich an Stimmen. In keinem einzigen der 23 Wahlsprengel konnte die ÖVP mehr Stimmen als die SPÖ erreichen. In den meisten Sprengeln war der Abstand sogar deutlich. ÖVP-Spitzenkandidat Erwin Krammer will trotzdem weitermachen: "Das Team wird deswegen nicht auseinanderbrechen. Wir werden diese Dinge gemeinsam analysieren, aber dazu kann ich jetzt noch nicht mehr sagen.“
FPÖ verdoppelt auf sechs Mandate
Die Mandatszahl verdoppeln konnte die FPÖ unter Spitzenkandidatin Susanne Rosenkranz, der Frau von Landesparteichef Walter Rosenkranz, der am Sonntagabend auch ins Kremser Rathaus kam. Künftig haben die Freiheitlichen in der Statutarstadt sechs Mandate. „Ich werde auf jeden Fall versuchen meine Vorstellungen durchzusetzen und ich kann furchtbar lästig sein", so Susanne Rosenkranz.
Außerdem im Gemeinderat künftig vertreten sind die KLS mit zwei Sitzen, die Grünen mit einem Sitz und die Liste ProKrems ebenfalls mit einem Sitz. Die Liste UBK, von der sich die Liste ProKrems abgespaltet hat wird nicht mehr im Gemeinderat vertreten sein.
Das Wahlergebnis in Krems an der Donau bei der Nationalratswahl zeigt ein komplett anderes Bild als jenes der Gemeinderatswahl, denn da liegt die ÖVP mit 31,32 Prozent der Stimmen vor der SPÖ, die auf 29,41 Prozent der Stimmen kommt. Auf Platz drei beim Nationalratswahlergebnis in Krems landet die FPÖ mit 25,05 Prozent.
Benedikt Fuchs, noe.ORF.at
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- Wahlplakate sorgen für Aufregung (noe.ORF.at; 9.10.2017)
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