Schafzuchtverband für Jagd auf Wölfe
Die 24 Schafe wurden in Bruderndorf und in Siebenhöf in der Gemeinde Langschlag (Bezirk Zwettl) sowie in Rindlberg und Angelbach in der Gemeinde Bad Großpertholz (Bezirk Gmünd) getötet. In allen Fällen wurden Bissspuren von Wölfen an den Tieren festgestellt.
Für den Landeszuchtverband für Schafe und Ziegen ist die Jagd des Wolfs schon längst überfällig. Bei einer Krisensitzung vom Verbandsvorstand, Jägern, betroffenen Landwirten und Anrainern am Samstagvormittag in Bruderndorf war das Grundthema klar: Der Wolf muss weg.
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„Wir fordern, dass auf den Wolf wieder geschossen wird - so wie in den letzten Jahrhunderten auch“, erklärte der Obmann des Landeszuchtverbands, Eduard Köck. „Der Wolf muss wieder Respekt vor dem Menschen und seinem Lebensraum bekommen. Wir fordern, dass die EU die Ausnahmeregelung aus den Wolfsschutzbestimmungen freigibt, und wir werden auch ein Ansuchen dahingehend stellen.“
Flächen nicht bewirtschaftet
Einer der Vorfälle der vergangenen Woche ereignete sich am Hof von Edith und Erwin Holl in Bruderndorf. Als Edith Holl in der Früh nach den Schafen auf der Weide sehen wollte, fand sie nur noch acht lebende Tiere vor. „In der ganzen Koppel waren die anderen sieben toten Tiere verteilt, teilweise angerissen. Das war ganz, ganz schlimm“, schilderte Holl.
Seitdem bleiben die Schafe der Familie Holl im Stall, denn die Gefahr von neuerlichen Wolfsrissen sei zu groß, wie Erwin Holl betonte. „Die Auswirkungen sind, dass die Gründe jetzt nicht bewirtschaftet werden können.“ Das sei nur mit Schafen möglich, „denn es sind Steine drinnen und das Gelände ist steil und unwegsam.“ Die Schafe seien nach den Angriffen „extrem verschreckt“. Besonders problematisch sei die Situation für Bio-Bauern, die verpflichtet sind, ihre Schafe auf der Weide zu halten.
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Laut dem Bürgermeister von Langschlag, Andreas Maringer (ÖVP), ist auch die Bevölkerung verschreckt. „Das Handy läutet dauernd, die Leute fragen mich, was jetzt mit dem Wolf ist. Die Leute trauen sich nicht mehr, in den Wald zu gehen und Schwammerl zu suchen“, so Maringer. „Wir haben in drei Wochen Schulbeginn und die Eltern fürchten sich um ihre Kinder. Die Kinder müssen teilweise zur Bus-Sammelstation gehen. Es weiß keiner, was im Winter dann passiert, da ist es auch noch finster.“
Pia Seiser, noe.ORF.at
Links:
- „WWF soll für Zäune gegen Wölfe zahlen“ (noe.ORF.at; 7.8.2018)
- Acht Schafe vermutlich von Wolf gerissen (noe.ORF.at; 6.8.2018)
- Wieder Jungwölfe in Allentsteig gesichtet (noe.ORF.at; 6.7.2018)