Teurere Westbahn: ÖBB erweitern Angebot

Die Westbahn erhöht ihre Tarife. Ab Montag sind bis zu 3 Euro pro Fahrt mehr zu bezahlen. Begründet wird die Teuerung mit der gestiegenen Zahl der Pendler. Die ÖBB erweitern im Gegenzug ihr Angebot, zusätzliche Halte werden eingeführt.

Bei der Westbahn wird ab heute unter der Woche rund um Wien vor 9.00 Uhr oder auch zur Stoßzeit am späten Nachmittag ein Aufpreis von Pendlern verlangt. Das gilt für Besitzer von Jahres,- Monats,- Wochen- und Tageskarten in der Ostregion. Der Tarif für Einzeltickets bleibt gleich.

Für manche verständlich, für andere eine „Frechheit“

„An und für sich hat die Westbahn schon ein gutes Recht darauf, weil die ÖBB ja doch gesponsort wird“, sagt ein Bahnfahrer Montagfrüh am Bahnhof in St. Pölten. Als eine „Frechheit“ bezeichnet das hingegen eine Dame, weil die Tariferhöhung bei der Westbahn „so kurzfristig“ vonstatten ging. „Ich finde es schade, dass es auf dem Rücken der Pendler ausgetragen wird“, sagt ein anderer Fahrgast. „Der Pendler will zu seiner Arbeit nach Wien kommen. Es war eine Bereicherung in der letzten Zeit durch die Westbahn. Es ist bedauerlich, dass es das nicht mehr gibt.“

ÖBB will Zusatzkosten für Pendler vermeiden

Die ÖBB reagieren auf die Preiserhöhung bei der Westbahn, indem sie ihr Angebot für die Pendler ausweiten. Auf der Westbahnstrecke werden zusätzliche Halte eingeführt. Im Bahnhof Tullnerfeld halten die Züge etwa ab heute in beiden Richtungen. Damit will man den Fahrgästen ermöglichen, ohne Zusatzkosten mit Verbundtickets zu fahren, heißt es bei den ÖBB. Den Pendlern stehen nun täglich 32 Fernverkehrs- und 47 Nahverkehrszüge zur Verfügung. Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember sollen am Bahnhof Tullnerfeld zusätzlich vier Intercityzüge halten.

Westbahn und ÖBB

APA/Herbert Neubauer und ÖBB

ÖBB vs. Westbahn: Die Preiserhöhung der Westbahn nehmen die ÖBB zum Anlass, um ihr Angebot auszubauen.

ÖBB merkt Anstieg bei Fahrgästen

Die Tariferhöhung der Westbahn zeigte am ersten Tag bereits Auswirkungen. Der Zug der ÖBB war „bummvoll“, so ein Fahrgast am Bahnhof in St. Pölten. Viele Fahrgäste der privaten Westbahn dürften auf ÖBB-Züge umgestiegen sein. „Die ersten Reaktionen sind schwierig zu bemessen, weil wir heute den ersten Tag haben, wo wir die Aufpreise einfordern“, sagt Angelika Veith, Pressesprecherin der Westbahn. Am Montag sei man noch kulant, so Veith, die Aufpreise würden daher erst ab morgen eingefordert , um den Kunden die Möglichkeit zu geben, sich vorab zu informieren.

Bei den ÖBB merkt man allerdings laut Pressesprecher Christopher Seif einen Anstieg bei den Fahrgästen. „Wir können aber sagen, dass wir keine Kapazitätsprobleme haben. Wir haben genug Platz für alle Fahrgäste“, so Seif.

Angelika Veith, Pressesprecherin der Westbahn:

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Christopher Seif, Pressesprecher der ÖBB:

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