Altlastensanierung verzögert sich

Der Teer verseuchte Boden in Angern (Bezirk Gänserndorf) kann nicht wie geplant im Frühling abgetragen werden. Weil eine Baufirma Einspruch im Vergabeverfahren einlegte, ist die Sanierung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Bundesaltlastensanierungsgesellschaft m.b.H. (Balsa) rechnet nun mit einem Start im Herbst. Der Austausch kontaminierten Erdreichs hätte eigentlich jetzt im Frühjahr beginnen sollen, doch eine Baufirma hat Einspruch gegen das Vergabeverfahren der Balsa eingelegt.

Das Bundesverwaltungsgericht müsse den Einspruch prüfen. Der Zeitpunkt der Entscheidung und damit die Dauer der Verzögerung im weiteren Projektverlauf sei nicht absehbar, hieß es. Die Balsa hoffe auf das Verständnis der Anrainer. Betont wurde, dass die europaweite Ausschreibung unter Einbeziehung von Vergaberechtsexperten erfolgte.

Giftige Rückstände nachweisbar

Die Altlast N 53 betrifft die in den 1860er Jahren errichtete Teerfabrik Rütgers-Angern. 1924 wurde die Teerproduktefabrik geschlossen. Ab 1945 wurde ein Teil des Geländes im Norden um etwa eineinhalb Meter aufgeschüttet und darauf eine Wohnsiedlung aufgebaut. Im September 2003 wurde das 11,2 Hektar große Areal als Altlast ausgewiesen. Etwa 60 Einfamilienhäuser stehen auf dem Areal der ehemaligen Teerfabrik. Die hochgifitgen Teerrückstände sind nach wie vor im Boden nachweisbar und gefährden auch das Grundwasser.

Im Dezember 2013 startete das europaweite Vergabeverfahren. Die Kosten werden sich auf rund zehn Millionen Euro belaufen. Von 62 betroffenen Liegenschaften nehmen 48 Grundstückeigentümer das Angebot eines Oberbodentauschs in Anspruch. Insgesamt haben sich 30 Bauunternehmen gemeldet, die den Teer verseuchten Boden in Angern fachgerecht abtragen möchten.

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