Neue Sozialmärkte auf vier Rädern

Immer mehr Menschen nutzen Sozialmärkte (SOMA), zum einen wegen der finanziellen Situation der Kunden, aber auch wegen des steigenden Angebots: Vor fünf Jahren wurde der erste mobile SOMA gestartet, jetzt sind zwei neue Busse unterwegs.

Pro Jahr werden allein von SOMA Niederösterreich 1.000 Tonnen Lebensmittel verkauft, zu maximal einem Drittel des Handelspreises. Allerdings nur für Menschen, die eine festgelegte Einkommensgrenze nicht überschreiten.

SOMA-Einkaufspass

Wer das Angebot der Sozialmärkte nutzen will, darf als Einzelperson nicht mehr als 870 Euro verdienen. In einem Zweipersonenhaushalt liegt die Grenze bei 1.300 Euro. Details dazu finden Sie hier.

Die sieben stationären SOMA-Märkte in niederösterreichischen Städten werden gut angenommen, und auch der mobile Markt, der in 18 Gemeinden des Waldviertels unterwegs ist, hat sich in den fünf Jahren seines Bestehens gut etabliert. Mit 1. Juli sind zwei weitere Busse in Betrieb genommen worden, die in 21 Gemeinden des Mostviertels Station machen. Die beiden Fahrerinnen sind über ein AMS-Programm für maximal ein Jahr angestellt - mehr dazu in Mobiler Sozialmarkt für das Mostviertel.

Christine Krampl, Geschäftsführerin der Organisation SAM Sozialmärkte, nennt zwei Gründe dafür: „Es hat einerseits mit dem gestiegenen Angebot zu tun, sowohl an Sozialmärkten als auch an Waren, die wir zur Verfügung gestellt bekommen. Aber es steigt auch der Bedarf. Immer mehr Menschen sind einkaufsberechtigt.“

Soma Bus

ORF

Fehlendes Wissen über SOMA

An manchen neuen Standorten des SOMA-Busses ist es im Moment noch sehr ruhig. „Wenn man sozial schwach ist, wissen das oft die Nachbarn oder Verwandten nicht“, sagt Fahrerin Christa Ahrer. Manche müssten daher noch eine Hemmschwelle überwinden. Aber oft mangelt es einfach nur an Information. Manche holen sich diese direkt beim Bus: „Ich bin alleinerziehende Mutter und habe jetzt erst erfahren, dass ich das mit meinem Gehalt auch nützen kann.“

Für den nötigen Ausweis muss man nachweisen, als Einzelperson unter 870 Euro zu verdienen und im Zweipersonenhaushalt - das gilt auch für Mutter mit Kind - unter 1.300 Euro. 65.000 Menschen in Niederösterreich nützen bereits das Angebot der Sozialmärkte. Und trotzdem ist das Potenzial noch viel höher, so Krampl. Man müsse sich nur trauen und die Hemmschwelle zum Geldsparen überwinden.

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