Missbrauch in Schule: Einvernahme der Kinder

Im November wurde ein Lehrer aus Schwechat (Bez. Bruck a.d. Leitha) des sexuellen Missbrauchs Unmündiger verdächtigt. Für die Einvernahme der Kinder hat man nun eine kontradiktorische Vernehmung beantragt.

Um die Kinder zu schützen und sie nicht mehrfach - erst durch die Polizei und dann möglicherweise nochmals erneut vor Gericht - befragen zu müssen, wurde beim Landesgericht Korneuburg die kontradiktorische Vernehmung beantragt. Dabei handle es sich um eine besonders schützende Vernehmungsform, bei der auch eine Sachverständige für Kinderpsychologie beigezogen wird, heißt es bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg. Die Aussagen der Kinder können dann - im Falle einer Anklage - auch im Prozess verwendet werden. Die Kinder müssten also nicht noch einmal vor Gericht aussagen.

Operzahl noch ungenau

Sowohl der Termin für die Vernehmungen als auch die Sachverständige müssen jetzt vom Landesgericht fixiert werden. Laut Staatsanwalt Christian Pawle meldete sich eine Mehrzahl an Opfern bei den Schulpsychologinnen oder den Kriminalisten. Wer von ihnen dem Lehrer strafrechtlich relevante Vorwürfe macht, soll jetzt geklärt werden. Um wie viele Opfer es sich genau handelt, kann derzeit noch nicht gesagt werden.

Ende November wurde der Lehrer der sexuellen Belästigung Minderjähriger beschuldigt – mehr dazu in Lehrer wegen sexueller Belästigung suspendiert (noe.ORF.at; 27.11.2017). Der etwa 30-jährige Mann wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert und befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Er hatte in einer ersten Einvernahme im November mehrere Übergriffe gestanden.

Link:

Missbrauchsverdacht: Lehrer in Haft (noe.ORF.at; 28.11.2017)