Jugendhilfe muss immer mehr Fälle betreuen

Weil sie häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, müssen immer mehr Kinder und Jugendliche von der Jugendhilfe betreut werden. In Niederösterreich stieg ihre Zahl erneut an, zuletzt um 13 Prozent.

Es sind alarmierende Zahlen, die am Donnerstag bekannt wurden. Im Vorjahr wurden schon 9.900 Fälle von der Niederösterreichischen Kinder- und Jugendhilfe betreut. Am häufigsten sind Kinder bis sechs Jahre und die Gruppe der 10- bis 15-Jährigen betroffen. „Der Bedarf an Hilfe durch die ambulanten und mobilen Dienste der Kinder und Jugendhilfe ist gestiegen und wird das auch noch weiter tun“, sagte der Leiter der Landesabteilung, Reinfried Gänger. In Ballungsräumen wie Amstetten, St. Pölten, Wr. Neustadt und Wien-Umgebung sei die Zahl der betreuten Kinder besonders hoch.

Schulen und Mediziner melden immer mehr Fälle

Als Grund für die verstärkten Meldungen sah Gänger die höhere Sensibilisierung in so genannten Fachnetzwerken. Immer öfter würden Schulen, aber auch medizinisches Personal, Fälle betroffener Kinder melden, die Unterstützung benötigen und zwar durch Schulsozialarbeiterinnen oder Familienhelferinnen. Das Budget für die ambulanten und mobilen Dienste der Kinder- und Jugendhilfe wurde daher in den letzten drei Jahren deutlich aufgestockt, sagte Gänger, zuletzt um 48 Prozent. Im nächsten Jahr stehen der Kinder- und Jugendhilfe 13 Millionen Euro für ihre Arbeit zur Verfügung.

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