Gesund gebräunt durch den Sommer

Der richtige Sonnenschutz ist eines der wichtigsten Gesundheitsthemen in den Sommermonaten. Wie man seine Haut „gesund“ bräunen kann und wie man sich auch von innen schützen kann, weiß Apotheker Heinz Haberfeld aus Baden.

Grundsätzlich beeinflusst die Sonne unsere Körper in einer positiven Art und Weise. Das Licht hat eine entspannende, psychisch aufhellende Wirkung - umgekehrt kann Lichtmangel zu Depressionen führen. Auch der Stoffwechsel, der Kreislauf und das Nervensystem werden stimuliert, Vitamin D wird produziert und manche Hautkrankheiten - wie etwa Schuppenflechte - verbessern sich. Dennoch darf man die UV-Strahlung, die von der Sonne ausgeht, nicht unterschätzen. „Bei häufiger und intensiver Bestrahlung kann es zur Entstehung von Hautkrebs kommen“, warnt Apotheker Heinz Haberfeld.

Hauttyp und LSF

  • Hauttyp I: Sehr heller Teint, viele Sommersprossen, rötliche bis rotblonde Haare. Eigenschutzzeit: 5-10 Minuten
  • Hauttyp II: Heller Teint, oft Sommersprossen, Haare blond bis braun, Eigenschutzzeit: 10-20 Min.
  • Hauttyp III: Mittlerer Teint, dunkelblonde bis braune Haare, Eigenschutzzeit: 20-30 Min.
  • Hauttyp IV: dunkler Teint, dunkelbraune bis schwarze Haare, Eigenschutzzeit: 40-45 Minuten

Multipliziert man die Eigenschutzzeit mit dem LSF des Produktes, erhält man die Zeit, die man in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Je nach Hauttyp, Region und Jahres- bzw. Tageszeit hat die Haut eine Eigenschutzzeit zwischen fünf und 45 Minuten. Wer sich darüber hinaus im Freien aufhält, sollte zu Sonnenschutzmitteln greifen, um Hautschäden zu vermeiden. „Besonders wichtig - neben der richtigen Wahl des geeigneten Sonnenschutzmittels - ist das rechtzeitige Auftragen des Produktes auf die Haut“, sagt Haberfeld, „damit der Schutz wirksam wird, muss das Produkt mindestens 20 bis 30 Minuten vor der Sonnenexposition ausreichend dick auf die Haut aufgetragen werden, und nicht erst am Strand, nachdem die Sonne bereits einen vorerst unsichtbaren Schaden angerichtet hat.“

Kleinkinder brauchen mehr Schutz

Durch Wasser oder Schweiß lässt die Wirkung nach, dann muss abermals geschmiert werden. Gleiches gilt, wenn Kinder im Sand oder in der Sandkiste gespielt haben. Für Kleinkinder sind Sonnenbrände besonders gefährlich. Haberfeld empfielt deshalb Produkte mit einem Lichtschutzfaktor 50+, die außerdem mineralische Filter enthalten und wasserfest sind. Aber auch mit einem solchen Schutz sollten sich Babys und Kinder hauptsächlich im Schatten aufhalten. „Besonders die Mittagssonne zwischen 11.00 und 14.00 Uhr sollte unbedingt gemieden werden.“

Kind mit Sonnencreme im Gesicht

APA/Barbara Gindl

Ob man als Sonnenschutzmittel Creme, Öl oder Spray wählt, ist weniger wichtig - entscheidend ist der UVB-Schutz gegen Sonnenbrand und der UVA-Schutz bei bestimmten Erkrankungen wie Sonnenallergie oder Mallorca Akne. Der Apotheker empfielt jedoch Cremen bei trockener Haut, Gele bei fettiger Haut. Lotionen haben den Vorteil, dass sie sich besser verteilen lassen.

Bis sich eine dauerhafte Bräune bildet, dauert es sieben bis zehn Tage. Dazu braucht es keine direkte Bestrahlung, man wird auch im Schatten braun. Zu viel Sonne kann kurzfristig nicht nur zu Sonnenbrand, sondern auch zu Fieberblasen, Sonnenallergie, Hitzekrämpfen oder einem Kollaps führen. Langfristig gesehen können chronische Hautschäden auftreten: „Dazu zählen vorzeitige Hautalterung, Faltenbildung, Altersflecken und im schlimmsten Fall Hautkrebs.“

Sonnencreme

dpa / Oliver Berg

Sonne und Medikamente

Besondere Vorsicht beim Sonnenbad ist auch geboten, wenn man bestimmte Medikamente einnimmt, warnt der Apotheker, wie etwa Antibiotika (Tetracycline, Gyrasehemmer, Sulfonamide), Antirheumatika, Psychopharmaka oder Hormone (Pille). Sie können unter Umständen mit UV-Licht photoallergische bzw. phototoxische Reaktionen auslösen. Im Zweifel sollte man die direkte Sonne meiden und einen höheren Lichtschutzfaktor verwenden.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ am Vormittag“, 27.5.2015

Auf der anderen Seite kann die Einnahme bestimmter Präparate die Haut auf die Sonne vorbereiten. Bei Sonnenallergie (Polymorphen Lichtdermatose) kann man mit hoch dosierter Beta-Carotingabe vier Wochen vor Urlaubsantritt und geringer UVA-Belastung die Sonnentoleranz erhöhen, „das gelingt aber nicht immer“, so Haberfeld, „Carotinoide, auch Inhaltsstoffe der Tomate wie Lycopin sowie Lutein können ebenfalls vorbeugend eingesetzt werden.“ - mehr dazu in Sonnenschutz von innen. Das ersetzt aber keinesfalls das Auftragen von Sonnencreme.

Links: