Soldaten des Jagdkommandos des österreichischen Bundesheeres
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Chronik

Melker Pioniere suchen 50 Soldaten auf Zeit

Laut Verteidigungsminister Thomas Starlinger steht das Bundesheer finanziell mit dem Rücken zur Wand. Trotz dieser Probleme werben die Melker Pioniere kräftig um neue Mitarbeiter. Demnach könnten 40 bis 50 Zeitsoldaten sofort aufgenommen werden.

In der aktuellen Truppenzeitung werben die Pioniere großflächig um Personen mit einer abgeschlossenen handwerklichen Lehre, etwa Elektriker, Installateure, Maurer – bevorzugt mit Führerschein. Interessenten treten dabei nicht auf Dauer dem Bundesheer bei, sondern auf Zeit – mindestens drei und maximal neun Jahre. Die Voraussetzung dafür ist der abgeleistete Grundwehrdienst.

Truppenzeitung der Melker Pioniere
Bundesheer
In der aktuellen Truppenzeitung werben die Melker Pioniere um Zeitsoldaten

Das Gehalt ist für Zeitsoldaten etwas höher als für normale Berufssoldaten. Dafür verpflichten sich die Betroffenen, jederzeit für Auslandseinsätze bereit zu stehen. Nach Ablauf der Dienstzeit kann man entweder die Karriere beim Bundesheer fortsetzen oder in die Privatwirtschaft zurückkehren. Für die Pioniere in Melk seien solche Zeitsoldaten, die die Truppe bereits seit 2004 verstärken, eine wichtige Ergänzung, heißt es in der Truppenzeitung.

Personalwerbung zeigt Wirkung

Von den derzeitigen finanziellen Problemen, die Verteidigungsminister Thomas Starlinger zuletzt mehrmals ansprach, sind die Rekrutierungsmaßnahmen nicht betroffen. Laut Bataillonskommandant Reinhard Koller gibt es bisher keinen offiziellen Aufnahmestopp, „und solange es den nicht gibt, werden wir weiter um Mitarbeiter werben.“ Immerhin hätte die intensive Personalwerbung der vergangenen Jahre zuletzt Wirkung gezeigt.

Im Verteidigungsministerium verweist man darauf, dass den Streitkräften jedes Jahr fixe Personalkontingente zugewiesen werden. Diese Kontingente werden dann für jede Kaserne „heruntergebrochen“, erklärt ein Sprecher, und die Kommandanten können darüber frei entscheiden. Ohne akute Budgetkürzungen seien dabei jedenfalls keine Einsparungen geplant, betont der Ministeriumssprecher.

In Melk wurde die Erweiterung der Kaserne erst vor zwei Monaten – nach zwei Jahren Bauzeit – offiziell eröffnet. Neben mehreren Werkstätten wurden auch Garagenplätze für die teuren Fahrzeuge der Pioniere errichtet. Bis dahin mussten sämtliche Pioniergeräte, also alle Fahrzeuge und Maschinen, im Freien stehen – mehr dazu in Kaserne Melk um 70.000 Quadratmeter erweitert (noe.ORF.at; 28.5.2019).