Chronik

17 neue Schutzunterkünfte für Gewaltopfer

Bis Ende des Jahres werden in Niederösterreich 17 neue Übergangswohnungen für gewaltbetroffene Frauen entstehen. Damit gibt es erstmals auch im Waldviertel sowie in den Bezirken Gänserndorf, Hollabrunn, Krems und Tulln betreute Schutzplätze.

Von einem Meilenstein für den Gewaltschutz in Niederösterreich sprach Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Freitagvormittag in St. Pölten, wo sie ein neues Schutzangebot in Niederösterreich präsentierte. Um Frauen und Kindern, die von Gewalt betroffen sind, noch besser helfen zu können, entstehen in elf Bezirken 17 betreute Übergangswohnungen.

Aktuell gibt es in Niederösterreich sechs Frauenhäuser mit 145 Plätzen – 58 für Frauen und 87 für Kinder. Als Ergänzung folgen nun Übergangswohnungen in den Bezirken Amstetten, Gänserndorf, Hollabrunn, Krems, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, Tulln, St. Pölten, Wiener Neustadt und Zwettl. Damit soll es vor allem für Frauen, die nicht so mobil sind, einfacher werden, eine Not-Unterkunft zu finden. Im Waldviertel gab es bisher überhaupt keine betreute Schutzplätze.

Hilfsangebote für Frauen:

  • Die sechs Frauenhäuser in Niederösterreich verfügen über 145 Plätze und sind im Schnitt zu 74 Prozent ausgelastet
  • Bis Ende 2024 entstehen 17 neue Schutzunterkünfte mit insgesamt 34 Plätzen
  • Von Gewalt betroffene Frauen können bis zu zwölf Monate in den betreuten Wohnungen bleiben

Vier Stunden Beratung und Betreuung pro Woche

In den neuen Übergangswohnungen wird es mindestens vier Stunden Beratung und Betreuung pro Woche geben und auch Platz für zumindest ein Kind. „Damit ist eine langjährige frauenpolitische Forderung erfüllt“, freut sich Königsberger-Ludwig. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Bund ist vorläufig bis 2027 vereinbart worden.

Der Bund finanziert das Gesamtkonzept und die laufenden Kosten. Träger sind die Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen. Auch Sicherheitskonzepte werden bei den neuen Wohnungen berücksichtigt. „Das Konzept sieht eine Lage mindestens im ersten Stock sowie Sicherheitstüren und psychosoziale Beratung vor“, sagt Elisabeth Cinatl vom Verein Wendepunkt.

Alle künftigen Bewohnerinnen könnten zudem je nach Grad der Gefahrensituation und Begleitungsbedarf der Kinder auch die Angebote der bestehenden Frauenhäuser nutzen.