SANKT POELTEN,AUSTRIA,01.NOV.23 – SOCCER – UNIQA OEFB Cup, SKN Sankt Poelten vs SC Austria Lustenau. Image shows the rejoicing of sporting director Tino Wawra and head coach Jan Schlaudraff (St.Poelten). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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Sport

SKN St. Pölten verliert Trainer und Sportdirektor

Vier Tage nach SKN-Sportgeschäftsführer Jan Schlaudraff hat am Freitag auch Sportdirektor Tino Wawra seinen Rückzug aus St. Pölten bekanntgegeben. Am späten Freitagabend folgte Trainer Philipp Semlic. Er habe sich „entschieden, den neuen Weg nicht weiter mitzugehen“.

Mit großen Zielen zu Saisonbeginn angetreten, droht den St. Pöltner Fußballern nach schwierigen Monaten, in denen man deutlich hinter den eigenen Ansprüchen blieb, ohne Konstanz in der sportlichen Führungsebene, auch in der nächsten Spielzeit ein unruhiger Start. Mit dem Rückzug von Tino Wawra, nur vier Tage nachdem Jan Schlaudraff seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat, steuert der SKN auf eine Saisonvorbereitung ohne sportliche „Leitwölfe“ zu.

„Leider hat sich das Projekt nicht wie erhofft entwickelt, deswegen habe ich mich in Absprache mit dem SKN auf eine einvernehmliche Vertragsauflösung geeinigt. Trotzdem werde ich den Klub in positiver Erinnerung behalten, ich habe sehr viele Freunde hier gewonnen und wünsche dem SKN alles Gute für die Zukunft“, begründet Wawra sein Ende in St. Pölten, das schon diesen Sonntag stattfinden wird.

Wawra unter „falschen Vorzeichen“ geholt

Hinter den Kulissen soll es bei Wawras Abschied auch darum gehen, dass er unter „falschen Vorzeichen“ vom damaligen Aufsteiger Blau Weiß Linz geholt wurde und etwa vom drohenden Ende der Kooperation mit dem deutschen Bundesligisten Wolfsburg nichts wusste.

Ein weiterer Punkt sollen die schon vor Wochen angekündigten Gespräche mit neuen Investoren sein, die nach wie vor nicht abgeschlossen sein sollen und große Fragezeichen im Budget der kommenden Saison hinterlassen.

SANKT POELTEN,AUSTRIA,28.APR.24 – SOCCER – ADMIRAL 2. Liga, SKN Sankt Poelten vs SV Stripfing. Image shows the disappointment of head coach Philipp Semlic (St.Poelten). Photo: GEPA pictures/ Kevin Hackner
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SKN-Trainer Philipp Semlic gab am späten Freitagabend seinen Abschied bekannt

Da Philipp Semlic im Dezember als Wawras Wunschkandidat zum SKN geholt wurde, gab es nach dessen Rückzug schnell auch Gerüchte über ein vorzeitiges Aus des Steirers. Diese wurden in einer Aussendung des SKN am späten Freitagabend bestätigt.

Trainer-Nachfolge noch nicht geklärt

Semlic habe den Verein darüber in Kenntnis gesetzt, dass er seinen bis Ende Mai 2025 laufenden Vertrag auf eigenen Wunsch nicht erfüllen werde, hieß es in der Mitteilung nach dem 0:0 am Freitagabend beim DSV Leoben. Wer die Mannschaft ab Dienstag auf die letzten vier Spiele vorbereitet, soll bis spätestens Montag bekanntgeben werden. Ein Name, der in St. Pölten als möglicher Nachfolger gehandelt wird, ist der ehemalige Leoben-Trainer Rene Poms.

„Vor vier Monaten haben Jan Schlaudraff und Tino Wawra mich für das Projekt in St. Pölten überzeugt. Aufgrund der jüngsten Veränderungen auf der sportlichen Entscheidungsebene habe ich mich entschieden, den neuen Weg nicht weiter mitzugehen“, wurde der Steirer zitiert.