Zum 16. Mal sind Leichtathletinnen und Leichtathleten aus aller Welt beim Liese Prokop Memorial in St. Pölten zu Gast. So groß wie in diesem Jahr war der Ansturm auf die Startplätze noch nie. „Ich muss ehrlich sagen, dass mir Manager und Athleten seit Jänner die Tür einrennen“, sagt Meetingdirektorin Beate Taylor. „Die Anzahl an Athleten, die bei uns starten wollen, ist unglaublich.“
Grund für den regen Andrang ist, dass das Prokop-Meeting heuer erstmals unter dem Status „World Athletics Continental Tour Bronze“ ausgetragen wird. Damit ist das Event in St. Pölten aktuell das einzige Bronze-Meeting in Österreich und gehört zu einem elitären Kreis von nur 57 derartigen Leichtathletik-Veranstaltungen in ganz Europa.
Wichtige Punkte für Olympia-Ticket
Durch die Aufwertung ist es Athletinnen und Athleten nun möglich, beim Liese Prokop Memorial wertvolle Punkte zu sammeln, um sich für die Europameisterschaft Anfang Juni in Rom und für die Olympischen Sommerspiele in Paris zu qualifizieren. Noch nie war das Starterfeld so international. Sportler aus 34 Nationen sind bereits gemeldet – unter anderem aus Australien, Japan, Singapur, Kamerun und Jamaika.
„Wir mussten unglaublich viel organisieren, um Bronze-Status zu erlangen. Wir mussten beinahe das doppelte Budget aufstellen sowie 30.000 Euro Preisgeld. Unsere Partner und Sponsoren haben aber voll mitgezogen. Das erfüllt mich mit großem Stolz“, freut sich Taylor. Die 36-Jährige war einst selbst als Athletin bei ihrem Heimmeeting am Start und konnte es über die 100 Meter Hürden auch gewinnen.
Fuchs will Rekordjagd fortsetzen
In diesem Jahr wird die österreichische Elite in St. Pölten von Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und Speerwerferin Victoria Hudson angeführt. Beide sind bereits fix für die Olympischen Spiele qualifiziert und wollen die Heimfans in der Landeshauptstadt begeistern. Dasselbe gilt für zwei Athleten der Union St. Pölten, die im Vorjahr österreichische Rekorde beim Prokop-Meeting aufstellten.
Lena Pressler will ihre Bestzeit über 400 Meter Hürden (55,94 Sekunden) erneut angreifen, Sprinter Markus Fuchs hat sogar noch ehrgeizigere Ziele. Der Perchtoldsdorfer will heuer nicht nur seine Rekordzeit über 100 Meter von 10,08 Sekunden unterbieten, der 28-Jährige möchte als erster Österreicher unter der magischen Zehn-Sekunden-Marke bleiben.
„Der Nervenkitzel und die Vorfreude auf St. Pölten sind schon sehr groß“, gesteht Fuchs. „Ich bin topmotiviert, meine Beine sind schnell und ich bin bereit einen weiteren Rekord zu verbessern.“ Ziele gibt es für Fuchs in dieser Saison genug. „Bei der EM in Rom möchte ich ins Finale kommen. Und dann will ich mir meinen großen Traum von Olympia erfüllen. Ich bin ganz nah dran und hoffe, dass ich es schaffe.“
Von Hammerwurf bis Dreisprung
Die Leichtathletik-Fans dürfen sich in St. Pölten jedenfalls auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Ausgetragen werden zahlreiche Disziplinen – von verschiedenen Laufdistanzen über Hammer-, Speer- und Diskuswurf bis hin zum Dreisprung der Männer. Der Startschuss zu den nationalen Rahmenbewerben fällt am 17. Mai um 15.00 Uhr. Die offizielle Eröffnung und das Hauptprogramm beginnen um 16.00 Uhr im Sportzentrum Niederösterreich.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) betont, dass internationale Spitzenevents wie das Prokop-Meeting ein wesentlicher Motor seien, um die junge Generation für Sport zu begeistern. „Deshalb bin ich sehr froh, dass das Liese Prokop Memorial heuer zum wiederholten Male in der Landeshauptstadt stattfindet und wieder viele Besucher in ihren Bann reißen wird“, so Landbauer.