Sommernachtsgala 2019
ORF/Thomas Jantzen
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Kultur

Sommernachtsgala bot bunten Klassik-Mix

Mit der Sommernachtsgala ist die Sommersaison in Grafenegg (Bezirk Krems) am Freitag eröffnet worden. International bekannte Weltstars standen mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich auf der Bühne im Wolkenturm.

Das Wetter hätte für eine Sommernachtsgala nicht besser sein können: Ein lauer Sommerabend, sternenklar. So konnten sowohl die Besucherinnen und Besucher auf den Sitzplätzen im Wolkenturm als auch jene, die es sich auf Decken in der Wiese gemütlich machten, den Konzertabend genießen. Statt der Jacke auf den Schultern hatten die Gäste Fächer in den Händen. Das Konzert war laut Veranstaltern ausverkauft. Mehr als 2.000 Gäste besuchten die Gala.

Das Programm war eine Reise von Russland nach Österreich. Die Sommernachtsgala wurde mit drei Kompositionen von Pjotr Iljitsch Tschaikowski eröffnet. Zum Schluss wurde „Dein ist mein ganzes Herz“ geboten, von allen drei Solisten gemeinsam. Begleitet vom Tonkünstler Orchester Niederösterreich unter der Leitung von Chefdirigent Yutaka Sado standen der österreichische Geiger Emmanuel Tjeknavorian, die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva und der französische Bariton Ludovic Tézier auf der Bühne im Wolkenturm.

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Sommernachtsgala 2019
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Sommernachtsgala 2019
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Es war für alle drei ein besonderer Abend in Grafenegg. Wie Moderatorin Barbara Rett verriet, waren die Söhne von Yoncheva und Tézier im Publikum. Für Tjeknavorian ging mit seinem Auftritt im Wolkenturm ein Lebenstraum in Erfüllung. Der erst 1995 geborene Geiger verfolgte die Sommernachtsgala bisher immer über den Fernseher, am Freitag war er selbst Teil des Programms. Tjeknavorian ist übrigens der jüngste Künstler, der jemals bei der Sommernachtsgala auftrat.

Erstaufführung im Wolkenturm

Mit Fritz Kreislers „Viennese Rhapsodic Fantasietta“ brachte Tjeknavorian gleich eine Erstaufführung nach Grafenegg, in einer neuen Bearbeitung für Violine und Orchester. Yoncheva suchte bei „L’amour est un oiseau rebelle“ aus der Oper Carmen die Nähe zum Publikum. Sie ging von der Bühne und sang das Stück direkt vor der ersten Reihe.

Tézier zeigte etwa bei Giuseppe Verdis „Per me giunto“ aus „Don Carlo“ sein Können. Mit der Ouvertüre „Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien“ erinnerte das Tonkünstler-Orchester an die 200. Wiederkehr des Geburtstages von Franz von Suppé, dem „Vater der Wiener Operette“. Das Stück begeisterte das Publikum besonders. Es gab tosenden Applaus.

Das große Finale der Sommernachtsgala war alt bekannt und traditionell, aber deswegen nicht weniger beeindruckend. Mit einem pompösen Feuerwerk zu Edward Elgars „Pomp and Circumstance“ erklangen die letzten Töne des Konzerts.

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Gäste im Schlosspark
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Gäste im Schlosspark
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Schloss Grafenegg
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Gäste im Schlosspark
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Schlosspark Grafenegg
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sommernachtsgala empfang
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sommernachtsgala
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Erni Mangold Rudolf Buchbinder
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Rudolf Buchbinder
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Empfang bei der Sommernachtsgala
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Publikum Sommernachtsgala
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte bei der Eröffnung des Musiksommers die „unglaubliche Wirkung“ der Kultur im europäischen Sinne. „Kultur verbindet Menschen und Völker, nicht nur in der EU, sondern auf der ganzen Welt. Dementsprechend auch das Programm von der russischen Romantik bis hin zur österreichischen Klassik“, so Mikl-Leitner.

Hochkarätig besetzte Konzerte

Die Sommernachtsgala war der Startschuss für die ab 22. Juni wöchentlich stattfindenden Sommerkonzerte in Grafenegg. Jeden Samstag bis einschließlich 10. August präsentieren die acht Konzerte den Facettenreichtum verschiedener musikalischer Genres und Epochen. Anschließend folgt das Grafenegg Festival. Die Konzerte sind hochkarätig besetzt, versprach der künstlerische Leiter Rudolf Buchbinder. „Wir haben wieder versucht die besten Orchester der ganzen Welt nach Grafenegg einzuladen. Musik ist die einzige Sprache, die keinen Dolmetscher braucht. Sie wird auf der ganzen Welt gleich gesprochen und das spiegelt sich auch am heutigen Abend wieder“, sagte Buchbinder am Freitag.