Erdmännchen sitzt auf Stein
TIERE

Sommerhitze und Sonnenfreude im Tierpark

Unter Hitze leiden nicht nur wir Menschen, sondern auch so manche Tiere. Um die hohen Temperaturen für sie erträglicher zu machen, haben sich die Tierpflegerinnen und Tierpfleger des Tierparks Stadt Haag (Bezirk Amstetten) etwas Besonderes einfallen lassen.

Mittags im Tierpark Stadt Haag: Im Schatten schlafen die Löwen, der Luchs zuckt mit den Ohren, aber sonst bewegt auch er sich nicht, die Tiger verstecken sich. Luchs, Tiger, Löwe und Co. – wer die Raubkatzen in Aktion erleben will, der muss in den Zoo kommen, wenn es nicht zu heiß ist.

Denn vor allem Raubkatzen seien bei hohen Sommertemperaturen ruhiger und schlafen mehr, berichtet Tierpflegerin Elke Wasinger. Wegen der Trägheit der Tiere müssen die Pfleger auch die Fütterungszeiten anpassen. Damit das Fleisch in der Mittagssonne nicht verdirbt, wird es in den vergleichsweise kühlen Morgenstunden oder sogar in gefrorener Form serviert.

Tiger Tierpark Stadt Haag
Wegen der Hitze sind die Tiere eher in den Morgen- und Abendstunden aktiv

Fischeis à la carte

Im Restaurant gleich beim Eingang des Tierparks liegt eine bunte Eiskarte auf dem Tisch. Doch nicht nur die Besucher können hier Eis essen – um auch den Tieren eine Abkühlung zu verschaffen, ließen sich die Tierpfleger im Tierpark Stadt Haag etwas Besonderes einfallen. Mit sogenannten Eisbomben – das sind Eiswannen mit eingefrorenen Leckerbissen wie Früchte für die Affen, Fleisch für die Tiger, Fische für die Bären oder Mehlwürmer für die Paviane – sollen auch sie sich abkühlen können. Die versteckten Futtermittel sind noch dazu gut für „das Gehirn und die Nase, die damit ein bisschen trainiert werden“, erklärt Tierpflegerin Wasinger.

So übersteht man den Sommer und die hohen Temperaturen: Im Tierpark Stadt Haag gibt es besondere Leckerlis

Tierische Sonnenanbeter

Die jährlich etwa 200.000 Besucher des 32 Hektar großen Tierparks kommen vor allem in den Sommermonaten. Im Gegensatz zu den Raubkatzen sind andere Tiere bei der Hitze durchaus aktiv. Die Paviane beispielsweise bleiben keine Minute auf ihren roten vier Buchstaben sitzen. Sie sind eine echte Attraktion, langweilen sich schnell und müssen daher von den Tierpflegern beschäftigt werden.

Elke Wasinger schreit einmal ganz laut und macht damit die Primaten sofort auf sich aufmerksam. Diese versammeln sich – ebenfalls sehr lautstark – direkt unter dem höherliegenden Besucherbalkon und lassen die Tierpflegerin dabei nicht aus den Augen. Wasinger wirft ein weißes Tuch in das Paviangehege, die Tiere stürzen sich hektisch auf das besondere Gut. Fünf Affen ziehen und zerren daran, der größte Affe kann sich das Tuch erkämpfen, grunzend zieht er es sich über den Kopf und stolziert davon.

Von den 70 verschiedenen Tierarten im Tierpark werde nach Auskunft von Karl Auinger, dem Zoologischen Leiter, derzeit aber das Gehege der Erdmännchen am meisten besucht, denn diese Tiere seien richtige Sonnenanbeter. Kein Wunder: Die kleinen Erdmännchen kommen aus der Wüste und genießen die heißen Tage in der prallen Sonne.