In der Nacht werden unsere Leistungsreserven aufgefüllt, das Immunsystem gestärkt und auch unsere Haut regeneriert acht Mal stärker als untertags. Ausreichend Schlaf ist deshalb ein wesentlicher Gesundheitsfaktor. Schlafstörungen können jedoch viele Auslöser haben: Schmerzen, Überfunktion der Schilddrüse, Erkrankungen des Herzens, Asthma und COPD oder auch rheumatische Erkrankungen, weiß Apotheker Dieter Kröner.
Hormone und pflanzliche Wirkstoffe für guten Schlaf
Wer seinen Schlaf verbessern möchte, kann das laut Kröner etwa mit einem körpereigenen Hormon: Melatonin. Melatonin ist ein Hormon, das im Gehirn, in der Zirbeldrüse, gebildet wird und den Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Die Bildung von Melatonin wird durch Licht gehemmt, bei Dunkelheit setzt sie ein. Allerdings: Je älter ein Mensch ist, desto schwächer wird die Funktion der Zirbeldrüse. Schlafstörungen können deshalb mit dem Absinken des Melatonin-Spiegels zusammenhängen. Besonders in den USA wird Melatonin schon lange bei einem Jetlag nach Flugreisen eingesetzt, so der Apotheker. Melatonin ist auch mit pflanzlichen Wirkstoffen kombinierbar und zwischen einem bis vier Milligramm dosierbar.
Sendungshinweis
„Radio NÖ am Vormittag“, 4.9.2019
Bei den pflanzlichen Wirkstoffen wird die Passionsblume gerne verwendet, wenn die psychische Komponente bei den Schlafstörungen eine Rolle spielt, da diese angstlösend wirkt. Auch Melisse wirkt bei nervös bedingten Einschlafstörungen beruhigend auf Magen und Darm, auch in Kombination mit Baldrian. Vor allem dieser ist als Schlafmittel nämlich hervorragend geeignet. Baldrian erhöht die Schlafbereitschaft und normalisiert den physiologischen Schlafablauf. Man schläft schneller ein und man ist am nächsten Tag erholter. Die wirksame Dosis beträgt etwa 600 Milligramm, so Kröner.
So kommen Sie fit durch den Tag
Wer fit durch den Tag kommen möchte, kann nicht nur durch guten Schlaf, sondern auch hier direkt nachhelfen. An erster Stelle wolle er dabei Lecithin nennen, sagt der Apotheker, „ein wahrer Artist unter den Energiespendern“. Lecithin steigert die Konzentrationsfähigkeit, gibt viel Energie durch Phosphatreste, die daran gebunden sind, erhöht die Immunabwehr und senkt nebenbei den Cholesterinspiegel. Lecithin ist Bestandteil des Gehirns und wird mit der Nahrung oft zu wenig aufgenommen.
Außerdem helfen auch die B-Vitamine, weiß Kröner. Diese fördern die Synthese von Anti-Angst-Botenstoffen, regulieren den Energie-, Fett-, und Kohlenhydratstoffwechsel und die Energieproduktion in der Zelle und dienen auch dem Aufbau und der Regeneration von Nervenzellen. Die einzelnen B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B8, B9) sind im Stoffwechsel voneinander abhängig.
Nicht zuletzt sind auch Omega Fettsäuren als essenzielle Fettsäuren unerlässlich für das Gehirn. Da sie vom Körper nicht selbst produziert werden können, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Sie halten die Zellmembranen elastisch und unterstützen uns neben einer Vielzahl an anderen positiven Effekten auch bei Konzentrationsstörungen und Leistungsschwäche, sagt Kröner.