Obwohl NEOS von den Grünen überholt wurde, überwiege die Freude, sagte Indra Collini, Landessprecherin von NEOS, am Sonntagabend in der „Sondersendung zur Nationalratswahl“ des ORF Niederösterreich. „Es ist das beste Ergebnis, das wir NEOS jemals hatten. Da sind wir wirklich sehr zufrieden.“
Eines sei ganz klar, „der Ball liegt jetzt bei Sebastian Kurz“. Es gebe rechnerisch mehrere Varianten, so Collini. „Uns war es immer wichtig, diese Ibiza-Koalition nicht weiter fortzuführen, deswegen haben wir ganz klar gesagt, dass wir bereit stehen für eine Koalition.“
Dass NEOS auch die Opposition gut könne, „das haben wir in den letzten Jahren gut bewiesen. Wir werden jetzt warten bis alles ausgezählt ist und die Karten am Tisch liegen“, sagte die NEOS-Landessprecherin.
Scherak: „Rundum zufrieden“
Nikolaus Scherak, NEOS-Vizeklubchef und NEOS-Spitzenkandidat in Niederösterreich, freute sich über das beste Ergebnis von NEOS und einer liberalen Partei bei einer Nationalratswahl in Österreich: „Man kann also rundum zufrieden sein.“
Ob er sich eine Regierungsbeteiligung wünsche? „In erster Linie ist der Herr Bundespräsident am Zug, und er wird höchstwahrscheinlich Sebastian Kurz mit der Regierungsbildung beauftragen“, sagte Scherak zu noe.ORF.at.
NEOS „bereit, Verantwortung zu übernehmen“
„Uns ist wichtig, dass es stabile Mehrheiten für die großen Zukunftsfragen wie Bildung, Klimawandel und Entlastung gibt. Was nicht sein darf: Dass wir in eineinhalb oder zwei Jahren wieder neu wählen. Wenn es stabile Mehrheiten im Parlament braucht, haben wir immer klar gesagt, dass wir grundsätzlich bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.“
NEOS-Generalsekretär Nick Donig sah für seine Partei „ein erfreuliches Ergebnis“ bei der Nationalratswahl. Das Ziel sei es gewesen, in Richtung acht Prozent zu kommen, diesen Pfad hätten die NEOS eingeschlagen, sagte Donig. Er sprach vom „besten Ergebnis einer liberalen Partei in Österreich“. Im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren hätte NEOS fast um 50 Prozent an Stimmen zugelegt. Dieses Wachstum ist für Donig „sehr erfreulich“.
Sendungshinweis
„Sondersendung NR-Wahl“, 29.9.2019, 18.30 Uhr ORF2N
NEOS wird wohl bei den Koalitionsverhandlung keine Rolle spielen. Davon ging NEOS-Mandatar Sepp Schellhorn aus. Nach der ersten Hochrechnung zeige sich eine türkis-grüne Mehrheit und „wir werden da keine Rolle mehr spielen“. Schellhorn geht davon aus, dass die NEOS als „beste Oppositionspartei“ ihre Arbeit fortsetzen wird.
Auch der NEOS-Quereinsteiger, Ex-„KURIER“-Herausgeber, Helmut Brandstätter, erwartete, dass ÖVP-Chef Sebastian Kurz mit den Grünen regieren werde. „Mit der SPÖ will er nicht“ und für Kurz sei die „zerfallende FPÖ“ ein zu großes Risiko, schätzt Brandstätter. Auf der NEOS-Wahlparty brannte großer Jubel auf, als die Hochrechnung für NEOS bekannt wurde. Noch lauter war der Jubel allerdings beim großen Minus für die FPÖ.