ÖVP Wahlhelfer und Anhänger vor der ersten Hochrechnung
APA/Georg Hochmuth
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Politik

ÖVP eroberte rote Hochburgen

Die ÖVP hat in Niederösterreich noch deutlicher zugelegt als im Bund. Zugewinne gab es auch in den Städten. So hat die ÖVP in Wiener Neustadt, Amstetten und auch in der Landeshauptstadt St. Pölten die SPÖ auf Platz zwei verwiesen.

Die ÖVP habe mit einem positiven Wahlkampf und durch den Einsatz vieler Funktionärinnen und Funktionäre punkten können, zeigte sich ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner überzeugt: „Wir haben die richtigen Themen angesprochen, wir haben eine perfekte Parteiorganisation und wir haben mit Sebastian Kurz einen Super-Spitzenkandidaten gehabt.“

Sobotka: „Überragende Person Sebastian Kurz“

Schon am Wahlabend wurde der ÖVP-Bundesparteiobmann von den türkisen Funktionärinnen und Funktionären im Kursalon Hübner in Wien frenetisch bejubelt. Die Ruhe und die Konstanz von Sebastian Kurz und seiner Mannschaft habe sich im Wahlkampf ausgezahlt, analysierte der ehemalige ÖVP-Bundesparteiobmann Josef Pröll. Die ÖVP sei in ganz Österreich unterwegs gewesen, habe ihre Ideen präsentiert und Sebastian Kurz habe sich nicht irritieren lassen, so Pröll.

Auch ÖVP-Landesspitzenkandidat Wolfgang Sobotka betonte, dass die „überragende Person Sebastian Kurz“ der ausschlaggebende Grund für den Wahlsieg gewesen sei. Außerdem haben die Situation der FPÖ und der SPÖ dazu beigetragen, dass sich die ÖVP gut habe aufstellen können, so Sobotka.

Zugewinne auch im städtischen Bereich

Zugewinne gab es für die Volkspartei am Wahlsonntag auch in vormals sozialdemokratischen Städten wie Wiener Neustadt oder Amstetten. In der Landeshauptstadt St. Pölten, die im Rathaus mit absoluter SPÖ-Mehrheit regiert wird, konnte die ÖVP die Sozialdemokraten diesmal auf Platz zwei verweisen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.9.2019

Nachgefragt bei der SPÖ, die Kurz im Mai gemeinsam mit der FPÖ und der Liste Jetzt das Misstrauen ausgesprochen hatte, verwies Robert Laimer, SPÖ-Regionalwahlkreiskandidat für die Nationalratswahl, ebenfalls auf die Stärke von Sebastian Kurz. Bereits nach dem Misstrauensvotum seien in der SPÖ Fehler passiert, die sich auch in den Städte-Wahlergebnissen niedergeschlagen hätte, so Laimer: „Wir Sozialdemokraten haben verabsäumt, inhaltlich aufzuarbeiten, warum wir das Misstrauen aussprechen.“ Laimer betonte allerdings, dass in St. Pölten prozentuell mehr Menschen die SPÖ gewählt haben als im „roten“ Wien.

Die ÖVP konnte jedenfalls 91 Prozent ihrer Wähler von 2017 halten. Der Ball zur Regierungsbildung liegt jetzt bei ihr und da betonte ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner, die ÖVP werde mit allen Parteien sprechen und Sebastian Kurz werde dann eine Entscheidung treffen.