Begonnen hat alles vor bald 50 Jahren mit ein paar ausgerissenen Fichten und Tannen, die Karl Gundacker auf dem Grundstück seiner Eltern gepflanzt hatte. Seitdem hat ihn das Grünzeug nicht mehr losgelassen. „Das ist von Jahr zu Jahr, von Pflanzsaison zu Pflanzsaison immer mehr geworden. Jeden Frühling habe ich etwas Neues dazugesetzt“, sagt er im „NÖ heute“-Interview. „Die Fichten waren nach zehn Jahren viel zu gewöhnlich, die habe ich alle wieder umgeschnitten.“ Stattdessen sind u.a. Mammutbäume, Libanonzedern, Ginkos, verschiedene Eichen oder Magnolien dazugekommen.
Botanische Weltreise
Mittlerweile können Besucherinnen und Besucher in seinem Schaugarten in Winden bei Melk so etwas wie eine kleine Weltreise unternehmen. Es gibt Pflanzen vom Himalaya-Gebiet bis hin nach Südamerika. „Ob zwei Bäume wirklich miteinander können, zeigt sich mit der Entwicklung. Aber es kann durchaus gutgehen, dass man einen Amerikaner und einen Chinesen nebeneinander stehen hat und sie jahrzehnte- oder jahrhundertelang nebeneinander überleben“, sagt Gundacker.
Dass all diese Exoten auf dem 4,5 Hektar großen Areal fast nebeneinander wachsen, ist auch der Lage des Grundstücks zu verdanken. Es liegt zwar in der Nähe der Westautobahn, ist aber für eine solche Pflanzensammlung perfekt. „Zum Glück ist das Grundstück so gegliedert, dass es einige Kleinklimate aufweist. Wir haben eine Hochfläche, einen beschatteten Nordhang, wo es eine höhere Luftfeuchtigkeit gibt. Daher lässt sich viel experimentieren.“
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 10.10.2019
Nicht zuletzt kümmert sich Gundacker auch um bedrohte Pflanzenarten. „Ich habe einige sehr rare Arten, die am Heimatstandort gefährdet oder sogar ausgerottet sind und in Kultur wieder hochgepäppelt werden. Das ist irgendwie Liebhaberstolz, wenn man so etwas auf seinem eigenen Grund und Boden kultiviert.“ Führungen durch den Schaugarten von Familie Gundacker sind nach Voranmeldung möglich.