Weidegänse
ORF/ Otto Stangel
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Wirtschaft

Heimische Weidegänse immer gefragter

Noch immer stammen 75 Prozent der Gänse, die um Martini auf unseren Tellern landen, aus Ungarn und Polen. Doch die heimischen Landwirte, die Gänse züchten, sind am Aufholen. Denn Kunden setzen immer mehr auf Regionalität.

Immer mehr Kunden wollen wissen, woher die Gans stammt und wie sie aufgezogen wurde. Das ist am Beispiel des Biobetriebs Hausmühle in Grafenschlag (Bezirk Zwettl) zu sehen. Den 800 Gänsen der Familie Steininger stehen rund sechs Hektar saftige Wiesen sowie ein Teich zur Verfügung. Aufgezogen werden sie biologisch, gefüttert wird mit Kräutern und Getreide, das selbst angebaut wird. Rene Steininger betreibt die Gänsezucht gemeinsam mit seiner Frau Sonja.

Pommern Gans
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Die Tiere haben hier viel Auslauf und einen eigenen Teich

Bio-Gänse werden immer mehr geschätzt

„Wir haben mit 50 Gänsen begonnen und dann die Zahl immer gesteigert. Wir beliefern auch schon viele Gasthäuser und viele ihrer Gäste wollen schon wissen, woher die Gans kommt. Sie kaufen dann auch regional ein, das funktioniert“, freut sich Rene Steininger. Preislich ist natürlich ein Unterschied zu den Mastgänsen aus Ungarn oder Polen – rund drei bis fünf Euro pro Kilogramm. Doch das werde von den Kunden durchaus akzeptiert, da die heimische Qualität immer mehr geschätzt werde, sagt er.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Radio NÖ“, 18.10.2019

Gastwirtin Daniela Bauer, ebenfalls aus Grafenschlag, kann das bestätigen. Sie machte bereits gute Erfahrungen mit den Bio-Gänsen und schätzt vor allem „dass sie einfach viel saftiger sind und der Bratverlust viel geringer ist als bei den Industriegänsen. Außerdem haben uns die Gäste auch schon sehr gelobt, seitdem wir die Bio-Gänse auf der Speisekarte haben“.

Steininger: „Ich bin täglich bei meinen Weidegänsen“

„Man muss schon jeden Tag nachschauen gehen, ob es ihnen gut geht, ob alles mit dem Futter passt und einfach bei ihnen sein. Da setze ich mich manchmal auch mit einem Bier zu ihnen dazu“, erzählt Rene Steininger bei einem Lokalaugenschein. Außerdem gibt es auf dem Biohof auch Gänse, die nach Martini weiter schnattern dürfen. Es handelt sich dabei um eine besondere alte Rasse: große graugescheckte Gänse.

Pommern Gans
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Die Pommerngänse haben bei Rene Steininger „ewiges Leben“

„Das sind schon sehr selten gewordene reinrassige Pommerngänse“, erklärt Steininger, „die gibt es fast nicht mehr, weil sie einfach die Legeleistung nicht gehabt haben. Sie dürfen bei uns ewig leben, manche sind schon 14 oder 15 Jahre alt.“ Offensichtlich haben also die Pommerngänse am Biobetrieb Hausmühle in Grafenschlag das ganz große Los gezogen. Übrigens: Überzeugen davon, wie es den Gänsen dort geht, kann man sich gerne auch persönlich. Am Biobetrieb Hausmühle freut man sich jederzeit über Besuch.