Bei der langen Nacht der Volksmusik im ORF Landesstudio Niederösterreich wurden die Musiker am Mittwochabend zu Geschichtenerzählern. Zwei davon waren Magdalena und Jonas Holzmann. „Für mich bedeutet Volksmusik irgendwie Daheim, Heimat und geerdet Sein“, sagt Magdalena, während ihr Bruder dahinter vor allem das Zusammenkommen sieht. „Für mich bedeutet das Zusammenhalt, Zusammenkunft – weil mit den Geschwistern, meinen Cousins und Cousinen kommt man da wieder zusammen.“
Sendungshinweis
„Guten Morgen“, 7.11.2019
Volksmusik sei verbindend und wie ein magisches Band das Menschen zusammenhalte. Dorli Draxler, sitzt als Geschäftsführerin der Volkskultur Niederösterreich an der Quelle und freut sich über die steigende Beliebtheit. „Die Menschen haben einfach Sehnsucht danach, nicht nur nach der Volksmusik, nach der traditionellen Musik sondern auch nach dem Gewand, nach der Tracht, nach allem, was unseren Kulturkreis ausmacht. Und das schätzen die Menschen mehr und mehr in einer Welt die globalisiert ist“, erklärt sie den Trend.
Hannes Wolfsbauer: „Viele Eigenkompositionen dabei“
Zum zehnten Mal kamen Musikgruppen aus allen Teilen Niederösterreichs zusammen. Diesmal begeisterten das Dreimäderlhaus, Mohndorfklang, die Stubenmusik Berger, die Hausmusik Holzmann, Holawind und die Weinviertler Mährischen Musikanten. ORF NÖ Radio-Moderator Hannes Wolfsbauer war von Beginn an bei der „Langen Nacht der Volksmusik“ als Moderator dabei. „Für mich hat sich verändert, dass die Gruppen zum Teil jünger geworden sind und dass viele Eigenkompositionen dabei sind, also nicht nur überlieferte Stücke sondern eigens geschrieben Musikstücke und das ist glaub ich schon sehr wichtig.“
Veränderungen seien ein Teil der Entwicklung, Landesdirektor Norbert Gollinger begrüße das. „Es ist auch gut, dass viele junge Menschen Volksmusik spielen und das gibt dann neue Zugänge, neue Klangerlebnisse und so bleibt die Volksmusik zwar traditionell aber gleichzeitig jung.“

„Wollen das Klassische weitertragen“
Den eigenen Weg gehen, das ist auch das Motto der Band Holawind. Musikerin Sara Kowal ist stolz darauf mit gewohntem zu Brechen. „Weil Volksmusik war ja nicht einfach da, die ist ja auch erst entstanden und wurde geschrieben.“ Die Geschwister Katharina und Petra Hofmarcher vom Dreimäderlhaus gehen den entgegengesetzten Weg, ihnen gefällt das Klassische und Traditionelle, weshalb sie das auch weitertragen wollen: „Das macht uns deswegen aber nicht zu konservativen, engstirnigen Leuten, weil wir Volksmusik machen – uns ist wichtig, dass wir da auch sehr offen und tolerant generell sind.“