GRW Rathaus Korneuburg
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Politik

Korneuburg: Alle gegen Absolute der ÖVP

In der Bezirkshauptstadt Korneuburg mit mehr als 13.000 Einwohnern sind 37 Mandate zu vergeben. Bis 2005 hat die SPÖ regiert, seitdem die ÖVP und seit den letzten Wahlen 2015 mit absoluter Mehrheit. Zentrales Thema des Wahlkampfs ist, wie in viele Gemeinden des Wiener Umlandes, die rasch wachsende Bevölkerung.

Der Wochenmarkt findet in Korneuburg jeden Dienstag und Freitag statt. Neben den Ständen regionaler Produzenten findet man in den Wochen vor der Wahl auch die Stände der politischen Parteien. Vier Parteien sind im Gemeinderat vertreten, ÖVP, SPÖ, Grüne und FPÖ.

NEOS will mehr Transparenz

NEOS tritt das erste Mal in Korneuburg an. Angeführt wird NEOS von Spitzenkandidatin Sabine Tröger, die bis vor kurzem für die ÖVP im Gemeinderat saß. NEOS fordert mehr Transparenz bei politischen Entscheidungen und ein Verkehrskonzept. „Schön wäre natürlich, wenn wir drei bis vier Mandate erreichen, aber das Ziel ist, die Absolute der ÖVP zu brechen“, sagt Sabine Tröger zum Wahlziel der NEOS.

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GRW Korneuburg, Spitzenkanditatin der NEOS,Sabine Tröger
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Spitzenkanditatin der NEOS Korneuburg, Sabine Tröger
GRW,Hubert Keyl,FPÖ
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Spitzenkandidat der FPÖ Korneuburg, Hubert Keyl
GRW Korneuburg, Spitzenkandidatin der Grünen, Elisabeth Kerschbaum
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Spitzenkandidatin der Grünen Korneuburg, Elisabeth Kerschbaum
GRW Korneuburg, Gabriele Fürhauser,SPÖ
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Spitzenkandidatin der SPÖ Korneuburg, Gabriele Fürhauser
GRW,Christian Gepp, Bürgermeister Korneuburg,ÖVP
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Bürgermeister Christian Gepp, Spitzenkandidat ÖVP Korneuburg

FPÖ will Kloster erhalten

Die Freiheitlichen, mit zwei Mandaten im Gemeinderat, wollen ihre Sitze halten. FPÖ-Spitzenkandidat Hubert Keyl formuliert die wichtigsten Themen so: „In Korneuburg brennt es wirklich unter den Nägeln, etwa beim Thema Baurecht und Flächenverbrauch. Wir müssen den Kleinstadtcharakter erhalten und wir sind dagegen,dass im Augustinerkloster Wohnungen und ein Veranstaltungszentrum geplant sind.“

Wahlergebnis Korneuburg 2015:

  • FPÖ: 5,64%
  • Grüne: 10,39%
  • SPÖ: 24,98%
  • L. ÖVP: 56,99%

Grüne für mehr Mitsprache

Das Wahlziel der Korneuburger Grünen, die mit vier Mandaten im Gemeinderat vertreten sind, lautet stärker zu werden und die Absolute der ÖVP zu brechen. Zur bisherigen Zusammenarbeit mit der ÖVP sagt Spitzenkandidatin Elisabeth Kerschbaum: „Im Prinzip haben wir sehr viel Tolles beschlossen, wir haben einen Masterplan, wir haben ein Mobilitätskonzept, ein Klimamanifest, aber letztendlich haben wir nicht sehr viel umgesetzt. Im Endeffekt ist es so, dass die Partei, die die Absolute innehat, den Beschluss fällt, von dem sie glaubt, dass er gut ist.“

SPÖ für mehr Lebensqualität

Es wird viel gebaut in Korneuburg. Der SPÖ, mit neun Mandaten zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat, „reicht es“ – ein Slogan, der sich auf den Wahlplakaten der Sozialdemokraten findet. „Es gibt kein Verkehrskonzept, die Infrastruktur stimmt nicht, es wird nur gebaut, aber man denkt nicht daran, wie die Leute von A nach B kommen. Es ist viel Verkehr, rund um den Hauptplatz etwa findet man keine Parkplätze. Das ist das, was die Leute einfach aufregt“, kritisiert SPÖ-Spitzenkandidatin Gabriele Fürhauser.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 14.1.2020

ÖVP will Kleinstadtcharakter erhalten

Alle gegen einen, könnte man in Korneuburg meinen. Christian Gepp, ÖVP-Bürgermeister mit absoluter Mehrheit, sagt zur Kritik der anderen Parteien: „Zunächst glaube ich, dass wir die letzten fünf Jahre einen eigenen Weg gegangen sind, alle im Gemeinderat vertretenen Parteien gemeinsam, wir haben sehr viel erreicht. Im Wahlkampf werden dann eben andere Töne angeschlagen. Zum Thema Wachstum haben wir mehrere Bausperren erlassen, eine erst im Dezember. Es stimmt, wir haben das Thema alle präsent. Ich glaube, wir müssen das in einer Form entwickeln, dass wir im Umfeld von Wien eine Kleinstadt bleiben und da glaube ich, sind wir auf einem guten Weg.“ Auf ein Wahlziel will er sich nicht festlegen. Nur so viel: auch nach dem 26. Jänner will Gepp Bürgermeister bleiben.