Rathaus Traiskirchen
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Politik

Opposition will Mitsprache in SPÖ-Hochburg

Traiskirchen (Bezirk Baden) zählt klar zu den roten Hochburgen in Niederösterreich. Die SPÖ hält hier eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Opposition fordert mehr Transparenz und Lösungen beim Thema Verkehr. Die Absolute zu brechen ist ebenfalls ein Ziel. Dass das gelingt, glaubt aber niemand so richtig.

Im Traiskirchner Rathaus herrschen derzeit klare Verhältnisse. Die SPÖ hält 28 der 37 Mandate im Gemeinderat. Bürgermeister und SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler will dieses Niveau zumindest halten. Er tritt bereits zum zweiten Mal an. Bei der letzten Wahl im Jahr 2015 konnte er die absolute Mehrheit sogar ausbauen. In der Vergangenheit fiel Babler vor allem immer wieder durch Kritik an der Bundes-SPÖ auf.

Kritik sei das Eine, sagt er im Interview mit noe.ORF.at. Das andere, dass man vorlebt, was man gerne hätte: „Wir haben eine offene Stadtpartei und wir zeigen im Kleinen, wie es gehen kann – nämlich, dass man eine solidarische Stadtgemeinschaft im Kleinen bilden kann, die auf Solidarität fußt und die darauf schaut, dass man niemanden zurücklässt.“ Man sei eine „positiv gestaltende Kraft“, so Babler.

Opposition fordert Transparenz und Verkehrslösungen

Die Oppositionsparteien sehen die Arbeit der SPÖ in einigen Punkten allerdings weniger positiv. Für die ÖVP etwa ist Transparenz das Thema im Wahlkampf, wie Spitzenkandidat Maximilian Aigner sagt. „Populistische Opposition“ wolle man aber trotzdem nicht machen. „Unser Team steht für Nachhaltigkeit, Regionalität und Klimaschutz. Mit unsere Ideen und Initiativen wollen wir die besten Voraussetzungen für die Bevölkerung, aber vor allem für die Zukunft unserer Kinder schaffen“, so Aigner. Die ÖVP hält derzeit drei Mandate.

Mehr Transparenz fordert auch NEOS. Die Partei tritt zum ersten Mal an. Spitzenkandidat ist Attila Janos. Drängendstes Thema ist aus seiner Sicht die Verkehrssituation. „Im Prinzip geht es darum, dass wir unsere Kinder nicht mehr sicher mit dem Rad in die Schule fahren lassen können. Wir wollen dafür sorgen, dass die Wirtschaftstreibenden und die Traiskirchner Bürger ihren alltäglichen Geschäften ohne Stau nachgehen können“, sagt er im Interview.

Verkehr in Traiskirchen
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Der Verkehr ist eines der Hauptthemen im Wahlkampf in Traiskirchen

Janos bezieht sich dabei vor allem auf die B17, die mitten durch die Stadt führt. Das sei ein Problem, das auch aus Sicht der FPÖ immer größer werde, heißt es. FPÖ-Spitzenkandidat Anton Lojowski meint dazu: „Die FPÖ Traiskirchen beziehungsweise meine Wenigkeit haben schon vor 20 Jahren auf das Problem aufmerksam gemacht, dass man in diese Richtung etwas tun sollte. Leider Gottes hat es bis jetzt gedauert, bis auch die SPÖ das Problem in Angriff nimmt.“ Ziel der FPÖ ist es, ihre fünf Mandate zu halten.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 15.1.2020

Die Grünen sind derzeit mit einem Mandat im Traiskirchner Gemeinderat vertreten. Sie wollen stärker werden. Und auch für die Grünen ist das Thema Nummer 1 der Verkehr, wie Spitzenkandidatin Gisela Vitek sagt: „Reduzieren könnte man den Verkehr zu den Schulen und Kindergärten, wenn dort auch die Radwege dementsprechend ausgebaut wären – geschlossen, sodass man von Ortsteil A nach Ortsteil B kommt, etwa auch zu den Ärzten“, fordert sie. Möglich werden soll das etwa mit einem Citybus, so Vitek.

Laut Babler soll es einen solchen Citybus noch vor der Wahl im Testbetrieb für alle Stadtteile geben, die nicht an der Badener Bahn liegen. Dieser Bus soll dann etwa auch den Bahnhof Tribuswinkel anfahren. Abgesehen vom Thema Verkehr eint die Oppositionsparteien übrigens noch ein weiteres: Man will mehr mitreden. FPÖ, ÖVP und NEOS wollen außerdem die Absolute der SPÖ brechen. Gelingen werde das wohl nicht, sagen sie – auch das eint sie.