Die Volkspartei legte in Amstetten um 18,38 Prozentpunkte auf 42,98 Prozent zu. Das sind künftig 19 (plus neun) der 41 Mandate. Die SPÖ – angetreten unter der Liste „SPÖ Amstetten/Bürgermeisterin Ursula Puchebner“ – fuhr in der größten Stadt des Mostviertels ein Minus von 9,25 Prozentpunkten ein. Sie erhielt um 999 Stimmen weniger als vor fünf Jahren. Sie erreichte nur noch 37,20 Prozent oder 16 Sitze (minus vier) im Rathaus. Ein Polit-Erdbeben erreichte also am Sonntag Amstetten.
Noch am Abend feierte die ÖVP in einem Lokal in Amstetten den historischen Wahlerfolg. „Hoch soll er leben“ wurde für den ÖVP-Spitzenkandidaten Christian Haberhauer minutenlang gesungen. Auch Parteispitzen der Landes- sowie der Bundes-ÖVP kamen nach Amstetten, neben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (alle ÖVP).
ÖVP lässt sich nicht in die Karten blicken
Von einer „unglaublichen Stimmung im Team“ sprach Spitzenkandidat Haberhauer am Tag nach der Wahl gegenüber noe.ORF.at. „Ich bin noch immer überwältigt. Das Team ist sehr motiviert. Wir wollen in Zukunft für Amstetten arbeiten, Amstetten besser machen. Wir wollen ins Machen, ins Tun und ins Umsetzen kommen, darauf freuen wir uns schon.“
In den nächsten Tagen werde die ÖVP auf alle Parteien und Listen zugehen. „Wir haben einen Wahlsieg eingefahren. Wir sind die Nummer eins in Amstetten und wir werden natürlich alle zu einem persönlichen Gespräch einladen. Dann wird man sehen, wie die Zukunft aussieht“, so Haberhauer.
SPÖ-Bürgermeisterin schließt Rücktritt nicht aus
Kein öffentliches Statement gab es am Wahlsonntag von Bürgermeisterin Puchebner. Montagmittag trat sie aber erstmals für ein Fernsehinterview vor die Kamera und sprach von einer großen Enttäuschung: „Jetzt geht es darum, dass wir uns die Gründe dafür durchdenken und wie wir uns in der Sozialdemokratie neu aufstellen werden. Welche Weichen müssen wir neu stellen, das wird morgen in den Parteigremien entschieden werden“, sagte Puchebner. Einen möglichen Rückzug aus der Politik schloss Puchebner nicht aus. Sie verwies aber auch bei dieser Frage nach personellen Konsequenzen auf die Parteigremien, die am Dienstagabend in Amstetten tagen werden.