Jennifer Frank und Claudio Schütz am Gipfel des Dürrenstein
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„Abenteuer Niederösterreich“

Wanderwoche Tag 4: Dürrenstein und Obersee

Am vorletzten Tag der „Abenteuer Niederösterreich“-Wanderwoche besteigen Jenny und Claudio den kaum sichtbaren Dürrenstein im Mostviertel. Kaum sichtbar ist er deshalb, weil der 1.878 Meter hohe Kalkstock inmitten in den Ybbstaler Alpen versteckt liegt.

Die Tour im Detail

Die exakte Beschreibung der Wanderroute samt GPS-Daten zum Herunterladen findet man HIER.

Wir könnten den Dürrenstein zwar eigentlich auch als Tagestour anlegen, doch nach drei Tagen Wanderung, die wir bereits hinter uns haben, möchten wir ausgeruht in die Wanderung starten. Wir entscheiden uns daher dafür, noch am Abend des dritten Tages zur Ybbstaler Hütte aufzusteigen, dort zu übernachten und den Dürrenstein am nächsten Tag in der Früh in Angriff zu nehmen.

Den Aufstieg zu dieser Berghütte darf man allerdings auch nicht unterschätzen: Mindestens zwei Stunden sind notwendig und das auch nur, wenn wir den einfachsten Aufstieg wählen. Im Steinbachtal bei Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) parken wir unser Auto und marschieren los. Weil wir erst nach Sonnenuntergang ankommen werden, haben wir das der Hütte mitgeteilt und auch unsere Stirnlampen rechtzeitig geladen. Der Aufstieg führt über eine Forststraße bis zur Bärenlacke und eine Alm entlang zur Ybbstaler Hütte.

Durch Latschenwald zu einer fantastischen Aussicht

Frisch ausgeruht geht es am nächsten Tag los zum Dürrenstein. Zweieinhalb Stunden wird die Wanderung von der Ybbstaler Hütte bis zum Gipfel dauern. Der Weg ist zu Beginn schwer erkennbar, denn hier wurden zuletzt viele Bäume geschlägert und Forstwege neu angelegt. Gelbe Hinweistafeln zeigen uns aber den Weg an und an drei Almhütten kommen wir auch vorbei. So falsch können wir also nicht liegen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ“, 24.8.2020

500 Höhenmeter müssen wir bis zum Gipfel überwinden. Die letzten Höhenmeter geht’s durch einen Latschenwald bis wir ziemlich am Ende des Weges zum ersten Mal den Gipfel sehen. Jetzt ist es nicht mehr weit! Vom Gipfelkreuz aus genießen wir schließlich eine wunderschöne Aussicht, denn so wie vom Tal der Dürrenstein nicht zu sehen ist, sehen wir von oben auch keine Orte und nur ganz wenig Häuser auf den Almen. Es sieht fast so aus, als ob weit und breit keine Zivilisation wäre.

Fotostrecke mit 23 Bildern

Jennifer Frank und Claudio Schütz fotografieren Kühe
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Jennifer Frank und Claudio Schütz wandern am Dürrenstein
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Sternenhimmel über dem Dürrenstein
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Sonnenaufgang am Dürrenstein
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Nacht am Dürrenstein
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Schutzhütte am Dürrenstein
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Kühe
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Wanderung am Dürrenstein
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Jennifer Frank und Claudio Schütz wandern am Dürrenstein
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Sonnenaufgang am Dürrenstein
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Wanderung am Dürrenstein
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Wanderung am Dürrenstein
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Kühe
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Wegweiser am Dürrenstein
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Jennifer Frank und Claudio Schütz wandern am Dürrenstein
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Jennifer Frank und Claudio Schütz wandern am Dürrenstein
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Kühe
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Jennifer Frank wandert am Dürrenstein
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Jennifer Frank trägt sich ins Gipfelbuch ein
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Dürrenstein
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Jennifer Frank und Claudio Schütz wandern am Dürrenstein
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Jennifer Frank und Claudio Schütz am Gipfel des Dürrenstein
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Dürrenstein
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Retour wollen wir über den wunderschönen Obersee nach Lunz am See (Bezirk Scheibbs) wandern. Zuerst geht es wieder durch recht hohe Latschen, dann auf die Herrenalm – ein riesiges Almgebiet mit Halterhütte und zig Kühen, die im Sommer hier weiden. Beim Leonhardikreuz geht es links hinab in den Wald, in das steilste Stück des heutigen Tages. Nach unzähligen Serpentinen auf einem schmalen Steig erreichen wir schließlich den Obersee.

Einen kleinen Rastplatz mit Bankerl und Tisch finden wir direkt neben dem Wanderweg. Hier ist auch ein Einstieg in den See zum Abkühlen möglich. Bevor es ins Tal geht, füllen wir bei der Rainerquelle auch noch unsere Trinkflaschen. Etwa eineinhalb bis zwei Stunden dauert es noch bis Lunz am See. Retour zum Auto geht es dann entweder öffentlich oder mit den Wandertaxis, die hier angeboten werden. Die Telefonnummer sollte man sich am Besten schon bei der Ybbstaler Hütte aufschreiben.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Ausgangspunkt: Steinbachtal, Göstling an der Ybbs
  • Länge: 23 Kilometer
  • Anstieg: 1.200 Meter
  • Schwierigkeit: Mittel bis schwierig auf Grund der Dauer
  • Reine Gehzeit: Sieben bis acht Stunden
  • Einkehrmöglichkeit: Ybbstaler Hütte und Lunz am See

Jenny’s Kochtipp des Tages: Wildkräuter-Couscous

Zutaten: Couscous, Zwiebel, Knoblauch, Essig und Öl in kleinen Fläschchen, Salz und Pfeffer, Gänseblümchenblüten und Blätter

Zubereitung: Für den Couscoussalat benötigt man nur ein Häferl bodenbedeckt mit Couscous. Diesen übergießt man mit heißem Wasser aus der Thermosflasche, so erspart man sich das Outdoor-Kochen. Kurz warten, bis sich der Couscous mit Wasser angesaugt hat. Dann gibt man Zwiebel, Knoblauch, Gänseblümchenblüten und Blätter dazu und schmeckt den Salat mit Salz, Pfeffer, Essig und Öl ab. Wer möchte, kann noch etwas Studentenfutter klein hacken und dazugeben. In unserem Fall sind es Sonnenblumenkerne als Proteinquelle.

Claudio’s Outdoor-Tipp des Tages: Wanderstöcke

Möchten wir eine nachhaltige Diskussion über die kommende Stunde beim Aufstieg entfachen, reden wir einfach über Wanderstöcke. Es gibt so viele verschiedene Meinungen dazu wie es Wanderstock-Variationen gibt. Generell sind Wanderstöcke vor allem Menschen im hohen Alter, bei Übergewicht oder Erkrankungen der Gelenke und Wirbelsäule zu empfehlen. Auch wenn schwere Lasten getragen werden müssen helfen Wanderstöcke.

Bergläufer verwenden Stöcke, um zusätzliche Energie aus dem Oberkörper ins Rennen zu bringen, Skitourengeher kommen ohne Stöcke überhaupt nicht aus. Wanderstöcke helfen, das Gleichgewicht zu behalten, ohne sich an Steinen, Bäumen oder am Boden festzuhalten. Sie entlasten die Gelenke beim Bergabgehen, aber verleiten uns auch dazu, auf die Trittsicherheit zu vergessen. Im steileren Gelände, wenn Seile oder Sicherungen gehalten werden müssen, können Stöcke sogar behindern. Benutzen wir sie nicht richtig, gefährden sie vielleicht sogar unsere Mitwanderer.

Die Stöcke sind am effektivsten (und sichersten), wenn wir sie nahe am Körper einsetzen, die Spitzen schauen zueinander. Ob wir uns im Nordic-Walking Stil (linkes Bein, rechter Stock) oder in der Doppelstock–Methode den Berg hinaufziehen, ist Gewohnheitssache. Körper und Kopf machen sich das meistens abhängig vom Gelände automatisch miteinander aus.

Wie bei allen Hilfsmitteln am Berg und bei langen Wanderungen gilt: Der Stock soll nur zusätzliche Sicherheit oder Energieschonung bringen. Er kann jederzeit brechen oder die Verschlüsse können versagen. Im besten Fall stehen wir dann ohne Stock da, im schlechtesten Fall lehnten wir gerade mit vollem Gewicht auf dem gebrochenen Wanderstock.