Das menschliche Auge erholt sich besonders gut, wenn es in die Ferne schauen kann, doch das passiert im Alltag viel zu selten. Mit den Folge hat Elfriede Poinstingl seit etwa zwei Jahren zu kämpfen. „Es hat damit begonnen, dass ich wenn ich mehr am Bildschirm gesessen bin oder ferngesehen hab, dass mir am Abend die Augen gebrannt haben. In der Früh habe ich dann bemerkt, dass meine Augen einfach müde waren“, erzählt die Klosterneuburgerin.
Bildschirmarbeit trocknet Augen aus
Müde Augen zwinkern nicht so oft, dadurch werden die Augen seltener mit dem Tränenfilm befeuchtet, erklärt der Augenarzt Andreas Gunst: „Diese geringere Benetzung der Hornhaut beziehungsweise des oberflächlichen Auges führt schließlich zum Fremdkörpergefühl, macht ein Kratzen und Brennen, die Augen können sich röten. Das führt dann zu einem gesteigerten Tränenfluss. Dieser Tränenfluss führt dann dazu, dass die Patienten ein trockenes Auge als solches nicht erkennen.“
Abhilfe schaffen in erster Linie Augentropfen oder Salben. Meist reicht es, wenn die Patienten ihre Augen zwei bis dreimal eintropfen. „Es gibt aber Patienten, die tropfen ein bis zweimal in der Stunde, oder sogar öfter ein. Es gibt auch Patienten, die mit der normalen Therapie nicht auskommen. Da kann man dann auf schwerere Medikamente erweitern“, erklärt Gunst.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 9.11.2020
Bildschirmarbeitsbrille entlastet Augen
Zusätzlich kann – insbesondere bei Altersweitsichtigkeit – eine Bildschirmarbeitsbrille helfen, erklärt der Landes- und Bundesinnungsmeister der Augenoptiker Markus Gschweidl: „Bei der Bildschirmbrille kommt es auf den richtigen Arbeitsabstand zum Bildschirm an. Der muss individuell bestimmt werden, damit man sowohl am Bildschirm gut sieht als auch in der kurzen Sehdistanz, wenn man etwa in der Nähe einen ausgedruckten Text lesen möchte.“ Die Bildschirmarbeitsbrille muss speziell angepasst werden und wird unter bestimmten Voraussetzungen auch vom Arbeitgeber bezahlt.
Aber auch andere Faktoren helfen den Augen, sich zu erholen. Wichtig ist etwa eine gute Beleuchtung oder regelmäßiges Lüften. „Wir empfehlen auch regelmäßig Pausen zu machen und in der Stunde fünf bis zehn Minuten die Augen zu entspannen, indem man in die Ferne schaut, vielleicht in der frischen Luft die Augen entspannt von dieser Anstrengung“, sagt der Augenoptiker. Seit der Coronaviruspandemie sind schlechtsitzende Masken ein zusätzliches Problem. Denn dabei wird die Atemluft nach oben geleitet und kann die Augen ebenfalls austrocknen. Markus Gschweidl rät, gut anpassbare Masken mit Bügel an der Nase zu verwenden.