Sänger Florian Ragendorfer und Gitarrist Richard Gillisen von „Einfach Flo“ in der ORF Niederösterreich Musiklounge.
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ORF NÖ „Musik Lounge“

Neues Kapitel: Aus FlowRag wurde Einfach Flo

Vor vier Jahren landete die Band FlowRag aus Mödling mit „Helden“ und „Dann kommt die Musik“ zwei Hits mit Ohrwurm-Garantie. Jetzt wollen die Musiker mit dem neuen Bandnamen „Einfach Flo“ neu durchstarten.

Gemeinsam mit dem Plattenlabel des deutschen Rappers Sido, bei dem die Band rund um Sänger Florian Ragendorfer und Gitarrist Richard Gillisen untergekommen ist, wurde die Entscheidung getroffen, den Namen zu ändern. Denn FlowRag klinge viel mehr nach einer englischsprachigen Reggaeband, als nach deutscher Popmusik. „Uns war es nicht so wichtig, denn die Musik bleibt sowieso die gleiche. Und bei FlowRag wusste eh nie jemand, wie man es buchstabiert“, so Sänger Flo in der ORF Niederösterreich „Musik Lounge“.

Stelze essen mit Sido

Das Label von Sido wurde auf die Chartstürmer aufmerksam und der Rapper wollte sich mit ihnen treffen, erzählt Gitarrist Richard: „Wir hatten nicht die geringste Ahnung, was er will. Unser erster Gedanke war, er will einen Song mit uns machen. Das war nicht der Fall, er wollte uns als Label vertreten.“ Zum Kennenlernen waren die Jung mit Sido in Wien Stelze essen. Ob es ihm geschmeckt hat? „Er hat sich nach dem Essen den Bauch gerieben, also denken wir, dass es ihm geschmeckt hat“, lacht Gitarrist Richard.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 21.11.2020

Bevor die junge Band mit „Helden“ und „Dann kommt die Musik“ die Charts stürmte, produzierten sie selber Musikvideos und stellten diese auf YouTube. „Helden“ schickten sie an österreichische Radiosender. Diese nahmen den Song in ihr Programm auf – das war der Startschuss ihrer Karriere. „Wir waren genauso überrascht. Es ist dann alles sehr schnell passiert. Plötzlich sitzt man im Auto, dreht das Radio auf und hört seinen eigenen Song. Das hatten wir nicht erwartet“, erzählt Richard.

Einfach Flo im Interview mit Silvia Schreiber
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Gitarrist Richard Gillisen und Sänger Florian Ragendorfer im Interview mit Silvia Schreiber in der ORF Niederösterreich „Musik Lounge“

40.000 Fans: „Ein Wahnsinnsgefühl“

Die Band trat überall in Österreich auf, wo man auftreten kann. Ein Höhepunkt war das Donauinselfest in Wien vor 40.000 Fans. „Ab dem ersten Ton war da nur mehr Freude. Ich hab immer zu mir gesagt, ich muss das jetzt genießen, wer weiß, wann das wieder kommt. Es war ein Wahnsinnsgefühl, das könnte ich jeden Tag haben“, so Sänger Flo.

Musikalische Ausbildung haben übrigens weder Flo noch Richard. Die beiden brachten sich das Singen und Gitarre spielen selber bei. „Wir haben einfach drauf los gemacht und gehofft, dass es den Leuten gefällt“, sagt Frontsänger Flo.

Flo spricht offen über psychische Belastung der Krise

Aktuell ist es ruhiger geworden um die Mödlinger Band. Grund dafür ist unter anderem die Coronakrise, die viele Künstlerinnen und Künstler natürlich auch mit voller Wucht trifft. Auch Einfach Flo kämpft mit abgesagten Konzerten.

Sänger Flo möchte auf die weitreichende Problematik aufmerksam machen, die ihn und viele seiner Künstlerfreunde betrifft: „Am Anfang haben wir die Krise genutzt, um Songs zu schreiben. Aber für mich war es schon auch psychisch ein Problem, wenn von einem auf den anderen Tag nichts mehr da ist. Du hast keine Fixpunkte mehr, du freust dich auf nichts. Und du kannst nicht jeden Tag superkreativ sein und Lieder schreiben“, so der Frontsänger.

Moderatorin Silvia Schreiber (ORF) stimmt sich auf Einfach Flo ein

Wie es künftig weitergeht, wissen die beiden Freunde und Bandmitglieder nicht. Sie planen keine Konzerte, weil es ihnen aufgrund der Covid-19-Situation zu unsicher ist. Der neue Song „Roadtrip“ soll bald veröffentlicht werden.