Zimtstangen
Pixabay / Daria-Yakovleva
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Gesundheit

Weihnachtsgewürze für das Immunsystem

Mit Weihnachtsgewürzen lassen sich Nahrungsmittel aufwerten, angesichts der derzeitigen Anforderungen an das Immunsystem, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling. Denn 80 Prozent des Immunsystems sitzt im Darm.

Gewürze sind sehr wertvoll und haben eine wohltuende Wirkung auf den Körper. Sie werden zur Speisenverfeinerung sowie zur Konservierung, auch für die Arzneimittelherstellung, verwendet. Pfeffer wurde im Mittelalter mit Gold aufgewogen, Salz war Handelsware höchster Güte. Brot und Salz waren das Willkommensgeschenk für Gäste. Aber auch die symbolische Kraft der Gewürze zieht sich durch die Jahrtausende: Weihrauch, Myrrhe und Gold gingen als Gabe für den neu geborenen Heiland in die biblische Geschichte ein. Sie enthalten meist ätherische Öle, Vitamine und Mineralstoffe, haben positive Wirkung auf Verdauungs-, Ausscheidungs- und Kreislauforgane.

Thymian: macht alle Fleischspeisen leichter verdaulich, gibt Gemüse und Suppen einen besonderen Geschmack, ist medizinisch anerkannt bei Entzündungen des oberen Atemtraktes, wirkt auswurffördernd, entzündungshemmend und krampflösend auf die Bronchien.

Salbei, Rosmarin, Basilikum: zum Würzen von Gemüse, Fleisch und Fisch, macht das Essen verträglicher und verdaulicher, als Antioxidans gegen zu viele freie Radikale und Viren. Salbei wirkt bei Entzündungen im Mund-, Hals- und Zahnbereich sowie im Magen-Darm-Bereich, wirkt gegen Mikroorganismen und Viren, krampflösend und zusammenziehend für Schleimhäute. Rosmarin ist blähungstreibend, bei niedrigem Blutdruck macht es munter!

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 16.12.2020

Ingwer, Pfeffer, Gelbwurz: scharf gewürzte Speisen bewirken mehr Speichelabsonderung, bilden mehr Verdauungsfermente und regen so den gesamten Stoffwechsel an, konservieren und schützen vor Krankheitserregern, auch „Magenschutz“ bei Schmerzmittel.

Bertram, Galgant, Quendel: statt Pfeffer und Chili, leichter verträglich, nicht darmreizend, bei Verdauungsschwäche und Kreislaufproblemen. Galgant hält die Wärme innen, Pfeffer gibt die Wärme nach außen ab. Quendel ist der Feldthymian.

Senf – Senfölglykoside: in Brunnenkresse, Schnittlauch, Radieschen(suppe), bittere Blattsalate: wirken antimikrobiell, entzündungshemmend für Harnwege und Atemwege.

Besonders für ältere Menschen ist wichtig, Flüssigkeitsbedarf mit Tee und Kompott decken: mit Zimt, Kardamom, Süßholzwurzel, Gewürznelken, Ingwer und Vanille verfeinern, gibt ein wärmendes Gefühl im Magen. Macht auch den Kaffee verträglicher! Ebenso ist hier die Eiweißzufuhr sehr wichtig für den Muskelaufbau, viele Süßspeisen können mit geschmacklichem Eiweißpulver angereichert werden.

Zimt wirkt krampflösend und antiseptisch, regt den Kreislauf an und wärmt von innen, kann Blutzuckerwerte und Fettstoffwechsel regulieren. Wichtig im Punsch, im Glühwein und in Süßspeisen. Wärmt als Tee mit Gewürznelken und Ingwer, mit Anis und Fenchel gegen Blähungen und zur Darmberuhigung. Äußerlich mit Cayennepfeffer und Honig als Erkältungsbad. Schwangere sollten allerdings darauf verzichten.

Gewürznelke: wirkt entzündungshemmend, desinfizierend, erwärmend und blähungstreibend, im Glühwein und Punsch, in Süßspeisen, als Notfallmittel bei Zahnschmerzen – ihre Inhaltsstoffe betäuben die Zahnnerven.

Anis, Fenchel, Kümmel: alt und gut bewährt, Magen-Darm-entkrampfend, verdauungsfördernd, besonders wichtig für Kinder und Säuglinge als Tee oder warmes „Kräuterkissen“ auf den Bauch.

Weihrauch: innerlich (Ayurveda) erfolgreich bei Beschwerden im Bewegungsapparat und im Magen-Darm-Trakt eingesetzt: entzündungshemmend, besonders bei älteren Personen, Abnützungserscheinungen, Fersensporn, Sehnenscheidenentzündung.

Schokolade: sie darf zu Weihnachten nicht fehlen, auch wenn sie nicht unter Gewürze fällt. Von den Azteken ist bereits die medizinische Wirkung bekannt: bei Schwächezuständen, kann innere Anspannungen lösen, erwärmt und harmonisiert, wirkt anregend und stimmungsaufhellend für den Menschen (nicht bei Tieren!), positive Wirkung als Zell- und Gefäßschutz bei Herz-Kreislauferkrankungen, aktiviert unsere Hirnströme, aber nur die Bitterschokolade.

Nach dem Essen wird eine Tasse Pfefferminze empfohlen: bei krampfartigen Magenbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Gallenleiden. Als Dauergetränk nicht ideal wegen des enthaltenen Menthols, dann besser die mentholärmere Krauseminze genießen.