Bemerkenswert ist, dass bei Personen über 35 Jahren mehr Zähne durch Parodontitis (Zahnfleischentzündung) als durch Karies geschädigt werden. Dabei blutet häufig das Zahnfleisch etwa beim Zähneputzen", sagt Apotheker Dieter Kröner aus Pernitz. Ideal wären drei Mal täglich drei Minuten Zähne zu putzen, zumindest aber zwei Mal täglich. „Nach dem Genuss von sehr sauren Speisen und Getränken (Essig oder Orangensaft) sollte man mit dem Putzen etwas abwarten, da die enthaltenen Säuren den Zahnschmelz für kurze Zeit aufweichen und der Putzvorgang zu leichten Schäden führen könnte.“
Sendungshinweis
„Radio NÖ am Vormittag“, 10.2.2021
Vor dem Putzen sollte man den Mund mit Wasser spülen und nach einem festen Schema vorgehen. So sei es gewährleistet, dass keine Zahnflächen vergessen werden. Die Wahl der richtigen Zahnbürste schütze die Zähne und massiere das Zahnfleisch ohne Schädigung, sagt Kröner. Seine Empfehlung: "Kurzer Kopf (am besten elektr., rotierende Zahnbürste), mittlere Borstenstärke, trockene aufrechte Aufbewahrung (das verhindert Keimansiedlung). Wichtig sei es die Zahnbürste alle zwei Monate auszuwechseln, da die Putzleistung nach dieser Zeit um 30 Prozent nachlasse.
Auf Fluorgehalt in Zahnpasta achten
Eine Zahnpasta mit entsprechendem Fluorgehalt sei sinnvoll (Mineralisierung der Zähne, gegen Angriff der Säuren), so wie antibakterielle und zahnhärtende Zusätze auf pflanzlicher Basis. „Zahnseide ist nicht ganz einfach in der Anwendung, man kann mit ihr aber bis zu 30 Prozent der Zahnoberfläche(Zahnzwischenräume) erreichen und reinigen. Tipps dabei gibt Ihnen gerne Ihr Zahnarzt oder auch Ihr Apotheker.“ Kröner rät dazu, „wenn möglich ungewachst nehmen, außer man bleibt ständig hängen“. Auch Mundspülungen können die Karies-Prophylaxe bewiesener Maßen unterstützen. Sollte der Inhaltsstoff Chlorhexidin dabei sein, "nicht länger als vier Wochen dauernd nehmen. Da es Verfärbungen und Sensibilitätsstörungen macht. Am besten Spülungen mit Salbei- oder Rathaniaextrakt verwenden. – besonders bei Entzündungen oder Aphthen – so der Apotheker.
Pflegetipps für Zwischendurch
Zuckerfreie, zahnpflegende Kaugummis zwischendurch oder direkt nach dem Essen zu kauen sei sinnvoll. Diese würden den Speichelfluss anregen, neutralisieren und hemmen die Bakterienansiedlung, sagt Kröner. Diese seien auch für Kinder geeignet, „Zuckeraustauschstoffe wie Xylit schützen die Zähne, wirken im Übermaß jedoch abführend“. Generell rät der Apotheker:
- "Süßigkeiten nicht über den Tag verteilt, sondern am besten nach den Hauptmahlzeiten einnehmen, danach die Zähne reinigen.
- Achtung vor versteckten Zuckern: Müsli, Joghurt, Senf, Ketchup,
- Achtung: Auch Produkte mit der Aufschrift „ohne Zuckerzusatz“ können Zucker enthalten
- mit Zahnfärbetabletten kann man bei Kindern spielerisch festhalten, ob gut geputzt wurde."