Kunekune Schweine
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Tiere

Kunekune als wiederentdeckte Schweinerasse

Die Kunekune-Schweine sind seit über drei Jahrhunderten als Freilandrasse in Neuseeland bekannt. Der Bestand war auf wenige Exemplare geschrumpft, mittlerweile gibt es auch in Österreich einige Züchterinnen und Züchter, die für den Erhalt der Rasse sorgen.

In der westlichen Welt wusste man lange Zeit nichts von den Kunekune-Schweinen. Anfang der 1970er-Jahre wurden sie von zwei Briten in Neuseeland sozusagen „wiederentdeckt“. Nur mehr wenige Schweine dieser Art gab es damals. Ursprünglich wurden sie von den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, gehalten. Kerstin Seitz, Tierärztin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, deutet diese frühe große Nähe zum Menschen als Grund, warum die Kunekune-Schweine so zutraulich, freundlich und gutmütig sind.

Kunekune Schweine
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Kunekune-Schweine gelten als zutraulich, freundlich und gutmütig

„Das ist eine der wenigen Schweinerassen, zu denen man jederzeit hingehen kann, also auch wenn die Sau gerade Ferkel hat. Die kommen eigentlich nie auf die Idee, dass sie jemanden angreifen, auch die Eber nicht“, erzählt die Kunekune-Züchterin aus Günselsdorf (Bezirk Baden). Seitz ist auch Obfrau des Europäischen Vereins zur Erhaltung von Kunekune-Schweinen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 7.4.2021

Ideale Weideschweine

Im Jahr 1973 wurden in Neuseeland nur noch 18 Kunkune-Schweine entdeckt. Um die Art zu retten, wurde ein Zuchtprogramm gestartet. Mittlerweile gilt die Rasse nicht mehr als bedroht, in vielen europäischen Ländern werden die Kunekune besonders gerne von Hobbyhaltern gehalten. Wie jedes Schwein sind sie sehr neugierig und fressen gerne. Ihr eindeutiger Vorteil für die Haltung als Weideschweine: wegen ihrer kurzen Schnauze grasen sie nur und machen keine Wühlschäden. Familie Seitz hält Eber, Sauen und Ferkel zur Bodenbearbeitung im hauseigenen Weingarten.

Kunekune Schweine im Weingarten
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Familie Seitz hält Kunekune-Schweine zur Bodenbearbeitung im hauseigenen Weingarten

Rassetypisch sind für Kunekune-Schweine neben dem kurzen Rüssel auch kurze Beine und zwei Troddeln unter dem Kinn. Diese werden „PiriPiri“ genannt. Warum sie die haben, weiß niemand so genau. Vielleicht ist es einfach nur ein Schönheitsmerkmal, meint Kerstin Seitz.