Pfarrkirche Gföhl
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„Kulturerbe“

Barockes Gewölbe in Gföhl gerettet

Weil sich ein Riss über das gesamte Gewölbe der Pfarrkirche von Gföhl (Bezirk Krems) im Waldviertel gezogen hatte, musste die Kirche renoviert werden. Dabei wurde das barocke Gebäude Schauplatz einer bemerkenswerten Sanierung und das Gewölbe gerettet.

Die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute barocke Pfarrkirche in Gföhl ist ein markantes und massives Bauwerk. Umso größer war die Verwunderung, als plötzlich Putzteile vom Gesimse abbrachen. Auch ein Riss bei einem Fenster gab Grund zur Sorge. Und die wurde größer, als ein Statiker noch Schlimmeres entdeckte.

Denn durch die große, dem Heiligen Andreas geweihte Kirche zog sich über das ganze Gewölbe ein Riss. Die Ursache lag im Dachstuhl, der über die Jahrhunderte auseinandergedriftet war und das Mauerwerk auseinandergedrückt hatte. Deshalb brachen Teile ab. Der Druck senkte auch das große Gewölbe in der Kirche immer weiter ab. Mittelfristig bestand sogar Einsturzgefahr.

Pfarrkirche Gföhl
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Vorübergehend bestand bei dem Kirchengewölbe sogar Einsturzgefahr, mittlerweile ist alles saniert

Gewölbe wurde mehrere Zentimeter angehoben

Die Diözese St.Pölten ergriff mit Unterstützung von Land und Bundesdenkmalamt die Initiative, um das Gewölbe zu retten und wieder nach oben zu bringen. Dazu war ein großer Eingriff nötig. Ein mächtiges Gerüst wurde in der Kirche aufgestellt und auch im Dachstuhl wurden dringende Sicherungsmaßnahmen vorgenommen. Mit Zugstangen und einer Metallkonstruktion wurde das Mauerwerk wieder zusammengezogen.

Gleichzeitig wurden auf dem Gerüst in der Kirche 90 Steher mit einer Hubvorrichtung aufgestellt. Händisch wurde mithilfe von Winden das Gewölbe Zug um Zug um etwa zwölf Zentimeter angehoben. Feinstarbeit und technische Finesse brachten der Pfarrkirche von Gföhl wieder Stabilität. Das Gewölbe wurde gerettet. Damit gelang eine Musterrenovierung.