Soziales

„Pflegerinnen mit Herz“ ausgezeichnet

Sie zählen zu den Helden in der CoV-Pandemie: Menschen, die beruflich oder privat pflegen und betreuen. Seit 2012 holt der Verein „Pflegerin mit Herz“ einmal pro Jahr besonders engagierte Persönlichkeiten aus dem Pflegebereich vor den Vorhang.

Aus 3.100 Nominierungen wählte eine Jury, bestehend aus Initiatoren, Förderern und den größten österreichischen NGOs im Pflegebereich (Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe), auch heuer pro Bundesland drei Gewinnerinnen aus. Prämiert wurden Pflegekräfte in drei Kategorien: „pflegende Angehörige“, „Pflege- und Betreuungsberufe“ und „24-Stunden-Betreuung“. Die Gewinnerinnen erhielten für ihr Engagement einen Geldpreis von je 3.000 Euro.

Pflegerin mit Herz
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Angelika Traxler erhielt eine der drei Auszeichnungen

In Niederösterreich wurde Angelika Traxler in der Kategorie „Pflege- und Betreuungsberufe“ mit dem Titel „Pflegerin mit Herz“ ausgezeichnet. Traxler leitet sechs Wohngruppen der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung in Wiener Neustadt. Für sie sei wichtig, dass man jeden Tag nach Hause gehe und wisse, dass man etwas Gutes getan habe und für andere da gewesen sei, sagt sie.

Das zentrale Anliegen der 59-Jährigen ist die Integration behinderter Menschen. „Wir müssen uns fragen, wie wir auch unsere Gesellschaft in die Richtung bringen können, Menschen mit Behinderung zu akzeptieren und ein Teil ihres Alltags zu sein“, betont die Leiterin der Lebenshilfe-Wohneinrichtungen in Wiener Neustadt.

Preis für Angehörige und 24-Stunden-Betreuerin

Stefanie Schodl aus Kleinhadersdorf (Bezirk Mistelbach) wurde in der Kategorie „Pflegende Angehörige“ zur „Pflegerin mit Herz“ gekürt. Sie kümmert sich seit 41 Jahren um ihre Tochter Isabella, die von Geburt an querschnittsgelähmt ist. „Der Weg, den ich mit meiner Tochter gegangen bin, hat sich gelohnt“, ist Schodl überzeugt.

Pflegerin mit Herz
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Stefanie Schodl (r.) pflegt ihre Tochter Isabella (l.) seit 41 Jahren und ermutigt sie stets, ihre Ziele zu verfolgen

Die 66-Jährige ermutigte ihre Tochter immer dazu, sich auf jene Dinge zu konzentrieren, die sie erreichen möchte. So machte Isabella etwa ihren Führerschein. „Ich bin so glücklich, dass wir den Weg gegangen sind. Was wäre gewesen, wenn ich das alles nicht mit ihr hätte erleben dürfen, egal wie steinig es oft war?“ Oft seien ihnen Steine in den Weg gelegt worden. Heute ist Isabella sehr selbständig, doch ihre Mutter bleibt ihre wichtigste Stütze.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 29.4.2021

In der Kategorie „24-Stunden-Betreuerin“ wurde Iveta Suszterova als „Pflegerin mit Herz“ ausgezeichnet. Sie ist als 24-Stunden-Betreuerin in Reinprechtspölla (Bezirk Horn) tätig. Dort pflegt sie Erwin Maurer, der seit einem Schlaganfall auf Hilfe angewiesen ist und nur mittels augengesteuertem Computer kommunizieren kann. Die 45-jährige Slowakin übt ihren Beruf mit großer Leidenschaft aus.

Pflegerin mit Herz
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Iveta Suszterova ist als 24-Stunden-Betreuerin im Einsatz

„Es gibt mir ein gutes Gefühl, kranken und älteren Menschen zu helfen. Meine Arbeit mache ich von ganzem Herzen und auch meine Patienten liegen mir sehr am Herzen“, so Suszterova. Die Familie von Erwin Maurer ist froh, mit Iveta Suszterova eine so herzliche Pflegerin gefunden zu haben.