Sommertourauto in Michelbach
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Die dritte Woche der Sommertour

Die dritte Sommertour-Woche startet auf einer Alm in Randegg. In Straß im Straßertale dreht sich alles um den Wein, in Michelbach um eine kleine Frucht. Pölla lädt mit dem Stausee Dobra zu einem Ausflug und in Angern an der March schläft man sogar im Weinfass.

Montag, 26. Juli: RANDEGG (BEZIRK SCHEIBBS) Entlang des Panoramahöhenwegs kann man die hügelige Gegend besonders gut erkunden. Auf dem Hochkogelberg auf 660 Meter Seehöhe hat man nicht nur einen beeindruckenden Ausblick bis zum Ötscher und darüber hinaus, sondern durchwandert auch ein richtiges Almgebiet, auf dem ein Halter für rund 100 Kühe der Weidegenossenschaft zuständig ist. Während die Kühe im Sommer auf der Alm Gewicht zulegen, können die Wanderer selbiges im Almgasthaus bei Wirtin Vera Resch tun.

Das Leben am Land kennen lernen kann man aber auch auf dem Bauernhof von Leopold Wieser. In seiner Kinderholzwerkstatt zeigt er, wie man mit einem glühenden Metalldraht Bilder in Holz brennt und an der Drechselbank Kunstwerke aus verschiedenen Holzarten dreht. Dank des Einsatzes von ehrenamtlichen Helfern konnte das Bergbad in Randegg auch während der Pandemie geöffnet bleiben.

Almhaus am Hochkogelberg in Randegg
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Der Hochkogelberg bei Randegg bietet einen weiten Panoramablick, das Almgasthaus Erfrischung

Die Mostbrunnen bieten Erfrischungen. In Randegg soll überhaupt der erste seiner Art in ganz Niederösterreich entstanden sein. Brautleute aus nah und fern zieht es in ein weit über die Gemeindegrenzen bekanntes Modegeschäft im Zentrum von Randegg.

Dienstag, 27. Juli: STRASS IM STRASSERTALE (BEZIRK KREMS) Wein ist das große Thema in Straß im Straßertale. Der Weinbau hat dort eine jahrhundertelange Tradition und prägt die Gemeinde seit jeher. Die Top-Weinlagen von Straß befinden sich am Gaisberg, wo man auch leichte Wanderungen unternehmen kann. Der Hausberg von Straß ist nur 336 Meter hoch, am Gipfel angekommen bieten sich aber dennoch wunderschöne Ausblicke auf den Ort, die Weingärten und die Region.

Natürlich gibt es in einem Ort, in dem der Wein so wichtig ist, auch ein eigenes Museum über den Wein. Im Fassbinderei- und Weinbaumuseum findet man auch die ehemalige Werkstätte der Fassbinderfamilie Schmid und kann sich Schritt für Schritt anschauen, wie die Fasserzeugung funktionierte.

Weinberge Straß im Straßertale
ORF / Seiser
Ausblick vom Gaisberg auf den Ort

Eine Reise in die Vergangenheit kann man in Straß im Straßertale im Freilichtmuseum Elsarn machen. Dort ist ein germanischer Bauernhof komplett rekonstruiert worden, und zwar aufgrund von archäologischen Befunden der römischen Kaiserzeit aus dem nördlichen Mitteldonaugebiet. So sieht man noch heute wie die Bauern im zweiten und dritten Jahrhundert in dieser Region gelebt und gearbeitet haben.

Mittwoch, 28. Juli: MICHELBACH (BEZIRK ST. PÖLTEN) Michelbach liegt am Übergang von Wienerwald zum Mostviertel und ist so etwas wie die Heimat des immateriellen Kulturerbes in Niederösterreich, findet man in der Gemeinde doch gleich zwei alte Handwerkstechniken, die die UNESCO als besonders schützenswert eingestuft hat. Einerseits handelt es sich dabei um das "Odlatzbia Oröwen“ im Wiesenwienerwald. Dabei handelt es sich um das Abrebeln der Elsbeeren. Im „Haus der Elsbeere“ erfährt man, was man mit der besonderen Frucht, die auch „Königin der Wildbeeren“ genannt wird, alles machen kann. Ein Elsbeerwanderweg führt durch die Landschaft. Als besonderer Botschafter fungiert Elsbeerprinz Mario der Erste.

Als immaterielles Kulturerbe gilt auch die Köhlerei. Theresia und Johann Hochecker stellen Holzkohle in wochenlanger „trockener Destillation“ her, ein besonders arbeitsintensives Verfahren. In Österreich gibt es nur noch rund 15 Köhler. Sehenswert in Michelbach ist aber auch das Bauernmuseum von Josefine und Franz Pieringer, die tausende Gebrauchsgegenstände aus alter Zeit gesammelt haben.

Köhler-Meiler in Michelbach
ORF/Thomas Koppensteiner
Familie Hochecker stellt in Michelbach in einem aufwendigen Verfahren Holzkohle her

Donnerstag, 29. Juli: PÖLLA (BEZIRK ZWETTL) In Pölla findet man den Stausee Dobra, ein besonders schönes Plätzchen für einen Sommerausflug. Dort kann man Boot fahren oder auf Wildbadeplätzen schwimmen und relaxen. Der See ist außerdem ein Süßwassertauchgebiet und ein sehr beliebter Ort zum Fischen. Er zählt sogar zu den besten Raubfischgewässern Europas.

Immer im Blick hat man die Burgruine Dobra, die einst der Stammsitz eines Zweiges des Ministerialgeschlechtes der Herren von Dobra war und 1278 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Bergfried der Ruine wurde zum Aussichtsturm umgebaut – und wer es gerne actionreich mag, der kann von dort aus auch mit der 370 Meter langen Stahlseilrutsche über den Stausee rasen.

Ruine und Stausee Dobra
ORF / Seiser
Die Ruine und der Stausee Dobra in Pölla

Wer es doch lieber ruhiger angehen will, der findet in Neupölla das erste österreichische Museum für Alltagsgeschichte. Dort geht es um die soziale Veränderung der ländlichen Bevölkerung vom 17. bis in das 20. Jahrhundert.

Freitag, 30. Juli: ANGERN AN DER MARCH (BEZIRK GÄNSERNDORF) In der Gemeinde direkt an der Grenze zur Slowakei wurden bei Ausgrabungen die ältesten Weinkerne Mitteleuropas gefunden. Nachbildungen davon sind im Urzeitmuseum in Stillfried ausgestellt, die Originale befinden sich im Naturhistorischen Museum in Wien.

Der Weinbau spielt auch heute noch eine große Rolle, wobei sich Winzer an innovativen Ideen probieren. Bei Familie Küssler in Grub an der March kann man in einem Weinfass schlafen. Die Betten in den Suiten sind großen Weinfässern nachempfunden. Der frühere Eiskeller, in dem die Lebensmittel mit Eis aus der March kühl gehalten wurden, wurde reaktiviert und dient heute als Wellnessoase. Gäste können etwa ein Rotweinbad nehmen.

Bett im Weinfass bei Familie Küssler
ORF/Thomas Koppensteiner
Bei Familie Küssler schlafen die Gäste in einem Weinfass

In unmittelbarer Nachbarschaft macht Winzer Heinrich Kirchner in seinem alten Presshaus, das 1814 erbaut wurde, Wein „wie damals“. Kirchner, der in Angern gerne als „Unikat“ oder „Original“ beschrieben wird und mit Strohhut und traditioneller Winzerschürze auftritt, bedient sich dabei einer alten Weinpresse aus dem Jahr 1894. In seinem Weinkeller mag es schon mal recht zünftig zugegangen sein und auch Kirchner selbst ist um keinen Spruch verlegen.

30 Orte in 30 Tagen

„30 Orte in 30 Tagen“ lautet das Motto der ORF-Niederösterreich-Sommertour von 12. Juli bis 20. August. Im Fernsehen sind zwei Teams unterwegs und zeigen abwechselnd, was man in den jeweiligen Gemeinden erleben kann. Schauspielerin und Berndorfs Theaterintendantin Kristina Sprenger wird von ORF-NÖ-Reporter Thomas Koppensteiner begleitet, Schauspieler und Kabarettist Rudi Roubinek von ORF-NÖ-Reporterin Pia Seiser. Die beiden Teams stellen sich gegenseitig Aufgaben, die es zu lösen gilt. Die Sommertour ist jeweils von Montag bis Freitag in der Fernsehsendung „NÖ heute“ (19.00 Uhr, ORF2-N) zu sehen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 26.-30.7.2021

Radio Niederösterreich steht ebenfalls von Montag bis Freitag von 13.00 bis 16.00 Uhr ganz im Zeichen der Sommertour. Die Reporterinnen und Reporter – Thomas Birgfellner, Astrid Nentwich, Peter Neuhofer, Kawus Nikou, Robert Morawec und Fabian Fessler – erkunden die schönsten Ausflugsziele der Gemeinden. Sie lernen Künstler, Handwerker und originelle Menschen kennen, die in den Sommertour-Gemeinden aktiv sind, und erfüllen Musikwünsche.