Kräuterstrauß
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„La Vita“

Sieben Heilpflanzen für die Kräuterweihe

Mariä Himmelfahrt am 15. August ist auch der Tag der Kräuterweihe. Zu diesem Anlass werden jedes Jahr Kräuter-Sträußchen gebunden. Dabei sind nicht nur die heilsamen Inhaltsstoffe von Bedeutung, sondern auch die Symbolik der Pflanzen.

Der Legende nach wuchsen vor dem Grab Marias ihre Lieblingskräuter. Welche das waren, ist nicht überliefert. Daher kann man nach eigenen Vorlieben wählen. Wichtig ist die richtige Anzahl an Pflanzen, hinter der eine bestimmte Bedeutung steckt. Sieben – die Anzahl der Schöpfungstage – sollten es auf jeden Fall sein. In manchen Regionen sind es zwölf Kräuter, für die Zahl der Apostel, oder auch mehr.

Ausgesucht wird nach Wirkung aber auch nach der Farbe. Im öffentlichen Kräutergarten in Bad Traunstein (Bezirk Zwettl) wird man schnell fündig. Besonders schön sind die Blüten des wilden Oregano, auch Dost genannt. „Er ist sehr vielseitig“, erklärt Rosina Haider, Sprecherin der Kräutertanten, „Dost ist immunstärkend und unterstützt die Verdauung. Bekannt ist er vor allem als Pizzagewürz.“

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Wilder Oregnao / Dost
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Dost oder wilder Oregano ist nicht nur bei Insekten beliebt, Menschen würzen damit gerne ihre Pizza
Johanniskraut
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Johanniskraut gilt als Stimmungsaufheller
Königskerze
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Die Königskerze bildet meist das Zentrum des Kräuterstraußes
Schafgarbe
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Schafgarbe hilft mit ihren Bitterstoffen bei Verdauungsbeschwerden
Hafer
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Getreideähren symbolisieren im Kräuterstrauß das tägliche Brot
Zitronenmelisse
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Zitronenmelisse ergibt als Tee einen milden Schlaftrunk
Salbei
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Salbei symbolisiert Wohlstand, Weisheit und Erfolg, und er hilft bei Halsschmerzen

Johanniskraut gilt als Symbol für Glück und ist gleich mehrfach wirksam. Johanniskrautöl etwa wird als Mittel gegen leichte Verbrennungen eingesetzt. „Im Winter, in der dunklen Jahreszeit, hebt der Tee die Stimmung und erhellt das Gemüt. Johanniskraut macht aber lichtempfindlich, man sollte nicht in die pralle Sonne gehen, wenn man es einnimmt“, warnt die Kräuterexpertin.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 16.8.2021

Die Blüten der Königskerze kann man im Sommer für den Winter sammeln. In Öl angesetzt dienen sie der Hautpflege. Als Tee wirken sie bei hartnäckigem Husten schleimlösend. Die Schafgarbe darf weder im Kräuterstrauß noch im Frauentee fehlen. Sie enthält viele Bitterstoffe und hilft bei der Verdauung sowie bei Magen- und Darmleiden.

Tees zur Stärkung, zur Beruhigung und gegen Schmerzen

Getreide im Kräuterstrauß symbolisiert das tägliche Brot. Rosina Haider verwendet Hafer, den man auch als Tee trinken kann: „Wir nehmen in erster Linie den grünen Hafer, bevor er die Körner entwickelt, am besten in der Blüte. Zur Stärkung kann man eine Hafertinktur ansetzen.“

Frischen Duft bringt die Zitronenmelisse in den Kräuterstrauß. Sie wirkt beruhigend. „Am Abend ist eine Tasse Tee sehr förderlich, damit man gut schlafen kann“, so Haider. Salbei schließlich steht für Wohlstand, Weisheit und Erfolg, wirkt aber auch heilsam, etwa bei Halsschmerzen als Tee zum Gurgeln oder als Mundspülung bei Zahnfleischentzündungen. Gebunden werden die Pflanzen rund um die Königskerze. So wird eine Vielzahl von Heilkräften in einem Strauß vereint.