Frau in Badewanne
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„La Vita“

Die heilende Wirkung der Bäder

Am Donnerstag ist Tag der Badewanne. Die Wärme, der Auftrieb sowie ein entsprechender Badezusatz sorgen nicht nur zuhause für Entspannung von Körper und Geist, die heilende Wirkung wird auch therapeutisch genutzt.

Zu Hause profitiert man vor allem von der Wärme, die Muskeln und Gelenke lockert und so für körperliche sowie geistige Entspannung sorgt. „Der schmerzlindernde Effekt ist wahrscheinlich die Hauptkomponente, die man zu Hause hat“, erklärt Eva Strasser, ärztliche Leiterin im Kurzentrum Baden, wo auch verschiedene Heilbäder angeboten werden.

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„NÖ heute“, 4.10.2021

„Im Gegensatz zum medizinischen Nutzen, da hat man natürlich auch den thermischen Effekt – die Wärme des Badens –, aber man hat auch – wenn ich an das große Therapiebecken denke – den mechanischen Effekt des hydrostatischen Drucks, der abschwellend wirkt. Dann gibt es auch die biochemische Komponente, in unserem Fall hier das Schwefelwasser, das zusätzliche Wirkungen bietet.“

Ein medizinisches Schwefelbad wirkt also nicht nur auf Muskeln und Gelenke, sondern „auch auf die Haut wirkt es sich positiv aus“, ergänzt Kerstin Klimt, ärztliche Leiterin des Kurhotels Badener Hof, „generell hilft Schwefelwasser auch bei Erkrankungen wie Diabetes oder erhöhten Cholesterinwerten“.

Schwefelwasserbrunnen im Kurzentrum Baden
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Die Schwefelquelle in Baden kommt gegen verschiedene Beschwerden zum Einsatz, sowohl als Bad, als auch als Trinkkur

Kohlensäurebäder auch zu Hause möglich

Das Schwefelwasser ist ein Badener Spezifikum, andere Heilquellen in Österreich punkten etwa mit eisen- oder radonhaltigem Wasser. Aber auch in Baden setzt man – je nach Therapie – noch auf andere Inhaltsstoffe. So werden etwa Kohlensäurebäder angeboten, „zur Durchblutungsförderung“, sagt Strasser, „das kann man zu Hause auch durchführen, als Teilbad, zum Beispiel als Fußbad“. Dafür sind in der Apotheke Kohlensäuretabletten erhältlich, die sich im Wasser auflösen und für den sprudelnden Effekt sorgen.

Auch viele Aromazusätze sind für zu Hause erhältlich, für einen möglichst großen Effekt bei medizinischen Heilbädern braucht es dennoch eine professionelle Begleitung. Dabei wird etwa auf die exakte Dauer (15 bis 20 Minuten) und Temperatur des Bades (je nach Zusatz meist zwischen 36 und 39 Grad Celsius) geachtet. Das professionelle Ambiente sorgt für einen zusätzlichen „Kureffekt“, meint Kerstin Klimt vom Badener Hof, „und da die Bäder recht warm sind, ist es auch gut, wenn man jemanden dabei hat, der immer mal nachfragt, ob alles in Ordnung ist oder man noch etwas braucht“. Und für eine Verlängerung des Effekts kann man dann ja wieder in der eigenen Badewanne Kapitän sein.