Einer jungen Frau wehen die Haare ins Gesicht
APA/dpa/Boris Roessler
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Gesundheit

Schönheitskur für die Haare

Jetzt im Herbst merkt man es besonders: entweder gehen einem die Haare mehr aus oder sie sind trocken und spröde vom Sommer von der Sonne. Die Zeit ist somit ideal für ein paar Nährstoffe, rät Apothekerin Ulrike Zöchling.

"Der Einfluss von Sonne, Chlor und Meersalz hat das Haar stark mitgenommen. Durch längere und intensive Sonnenstrahlung wird ein Teil des Keratins verändert, das Haar wird brüchig, verliert an Elastizität, Sprungkraft und Glanz. Die Haut reagiert auf Sonne sofort durch Bräunung oder Sonnenbrand – die Haare aber erst nach Tagen oder Wochen, etwa durch glanzloses sprödes und brüchiges Aussehen und Verhalten.

Jeder Mensch hat zwischen 100.000 und 150.000 Kopfhaare, die ständig nachwachsen. Entwickelt sich ein neues Haar, fällt das alte Haar schmerzlos aus und das neue wächst nach. Auf diese Weise verlieren wir täglich 70 bis 100 Haare, was kein Grund zur Besorgnis ist, sondern den normalen Haarausfall darstellt", sagt die Apothekerin.

Äußere Hilfe mit pflanzlichen Mitteln

Haare bestehen zu 90 Prozent aus Eiweißverbindungen, dem so genannten Keratin, weiters aus Fettsubstanzen, Farbpigmenten, Mineralstoffen und etwa zu 10 Prozent aus Wasser, so Zöchling. „Die äußerste Schicht hat flache übereinander greifende abgestorbene Zellen, ähnlich einem Tannenzapfen und zeigt den Gesundheitszustand eines Haares an: das Licht wird optimal reflektiert und ergibt so den gesunden Glanz des Haares.“

Damit Haare schön und gesund aussehen, kann man äußerlich mit pflanzlichen Mitteln helfen, etwa Haarkuren, Masken oder Packungen – Weizenkeim spendet Feuchtigkeit, Avocado repariert das Haar , Pantothensäure befeuchtet es, Huflattich und Malve beruhigen es, Kamille-Amaranth dient dem Aufbau und eine Maske aus Kieselerde nährt laut Zöchling die Kopfhaut.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 3.11.2021

Aber auch von innen kann man helfen, sagt Zöchling. „Mit speziellen Nährstoffen kann die Struktur von Haaren (und auch von Haut und Nägeln) verbessert werden: Vitamine und Spurenelemente wie Biotin oder auch Vitamin H genannt, ist ein Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine. Es ist wasserlöslich und kann daher nicht gespeichert werden, im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen. Daher ist eine tägliche Zufuhr über die Nahrung notwendig. Wir brauchen es für Haut, Haare und Nägel, also bei Haarausfall und brüchigen Fingernägeln, aber auch Müdigkeit und depressive Verstimmungen können auf einen Mangel hinweisen. Es kann auch ein Hinweis auf eine gestörte Darmflora sein, z.B. die längerfristige Einnahme von Antibiotika oder einseitiger Ernährung. Biotin ist in vielen Nahrungsmitteln, aber nur in kleinen Mengen enthalten: Trockenhefe, Rinderleber, Eigelb, Sojabohnen, Haferflocken, Walnüsse, ungeschälter Reis, Vollkornmehl. Ebenso die Vitamine B1 und B5 für Zellteilung, also Bildung von neuen Haarzellen; und die Pantothensäure: sie beschleunigt die Hautregeneration.“

Sujetbild Haarwäsche
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Eine Haarkur kann gerade nach den Sommermonaten Glanz und Vitalität bringen

Eiweiß sei unverzichtbar für den Aufbau von Muskeln, Haut, Haaren, Knochen und Hormonen und fürs Gehirn, so Zöchling.
„Die wichtigsten Quellen für hochwertiges Eiweiß sind Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte, ideal ist eine Kombination von tierischem und pflanzlichem Eiweiß, z.B. aus Linsen, Erbsen, Sojakeimlingen, Getreide und bestimmten Gemüsesorten.“

Zink spiele laut der Apothekerin eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel von Cystein, der wichtigsten Aminosäure für den Haaraufbau, Vitamin C unterstütze die Kollagenbildung und schütze die Zellen vor oxidativem Stress, ebenso OPC und Silizium aus der Kieselerde bzw. Goldhirse (in Speiseplan einbauen!!) so wie
ungesättigte Fettsäuren wie Nachtkerzenöl, Borretschöl und Arganöl.

Bier, Eier und Olivenöl für Glanz und Volumen

Auch alte Hausmittel kommen laut Zöchling auch wieder zum Einsatz, etwa Bier. „Wäscht man sein Haar mit Bier, erhalten sie mehr Glanz und Volumen, da Reste von Hopfen und Gerste im Haar bleiben. Die Haarwäsche mit einem Ei gilt besonders für stumpfes Haar: Je nach Dichte und Haarlänge zwei bis vier Eier zerquirlen und ins Haar einmassieren. Danach mit Shampoo auswaschen, das macht die Haare weich und glänzend. Und auch Olivenöl ist ein alter Tipp, vor allem bei trockenem Haar und trockener Kopfhaut. Die Haare erhalten einen wunderschönen Glanz. Achtung: Bei zu viel Öl sehen die Haare jedoch schnell fettig und strähnig aus.“